Kathrin: Mein mutiger Arzt empfahl mir LCHF

Als ich Kathrins Geschichte, in der ihr schlussendlich ihr Arzt auf den rechten Weg half, zum ersten Mal las, musste ich weinen. Durch welche Torturen manche Menschen gehen, um dann doch nicht dauerhaft abzunehmen, könnte sicherlich generell ganze Bücherregale füllen, aber was sie schon als „dickes Kind“ durchleben musste (da reden wir ja nicht von Freiwilligkeit in irgendeiner Form!), ist herzzerreißend. Das tut mir weh, zumal ich aus Mails und Gesprächen weiß, dass einige mit ähnlichen Erlebnissen gibt. Und ganz platt gesagt: Sie war ja nicht ALLEINE in dieser unsäglichen „Entfettungskur“ (allein der Ausdruck…).

Ein kleines Wesen von 11 Jahren… Wie prägend das wohl für die kleine Seele ist?

Kathrins verzweifelter Abnehmkampf währte lange, bis endlich ein mutiger Arzt ihr das vermittelte, was sie brauchte, um unglaubliche 50 kg abzunehmen. Das war ein echter Glücksgriff, davon braucht es noch viel mehr. Bislang kennen sich Ärzte mit LCHF kaum aus oder trauen sich nicht an das Thema heran. Schließlich widerspricht LCHF gründlich dem, was sie im Studium gelernt haben.

Ich möchte ihren persönlichen „Glücksgriff“ jedenfalls ganz herzlich an dieser Stelle grüßen und ihm zu seinem Mut und seinem Wissen beglückwünschen! Danke von Herzen.

Aber lassen wir Kathrin selbst ihre Geschichte erzählen:

Mein mutiger Arzt empfahl mir LCHF

Mein Name ist Kathrin. Ich lebe seit meiner Geburt im Jahr 1971 in Dresden. Eigentlich war ich ein ganz normales Kind – gut, gegessen habe ich schon immer gerne.

Ab meiner Einschulung 1977 begann meine Übergewichtskarriere, als ob die 6 großen Zuckertüten dafür den Grundstein gelegt hätten. Da es bei uns zu Hause äußerst selten Süßigkeiten gab, hatte ich diese innerhalb von 3 Wochen weggenascht. Während meiner Schulzeit hatte ich eigentlich immer konstant 8 – 10 kg mehr als es die damals gängigen Normwerte vorgaben, sehr zur großen Verärgerung der Schulärztin. Sie war es, die mich dann schließlich im Alter von 11 Jahren zu meiner ersten 6-wöchigen „Entfettungskur“ mitten in der Vorweihnachtszeit ermunterte.

Eine „Diätkarriere“ nimmt ihren Lauf

Aus heutiger Sicht war das ein Bootcamp für mehr oder weniger übergewichtige Kinder. Jeden Morgen mussten wir direkt aus dem warmen Bett in den Trainingsanzug springen und zum Frühsport antreten. Der bestand aus ca. 30 Minuten rennen auf dem dunklen Hof bei klirrender Kälte und im knirschendem Schnee. Erst danach kam waschen, anziehen und Frühstück. Ein Mal pro Woche bekamen wir „Bitterwasser“ zu trinken (Glaubersalz) und immer sonntags war „Safttag“. An einem Safttag mussten wir im Bett liegen und bekamen lediglich 3 Gläser Orangensaft über den Tag verteilt.

Bereits dort lernte ich das Kalorienzählen und die Nährwerte der drei großen Makronährstoffe Fett, Eiweiß, Kohlenhydrate. Ich lernte auch, dass Fett ganz besonders schlecht sei. 5,4 kg leichter kam ich dann 2 Tage vor Weihnachten wieder nach Hause, um dann ab Anfang des neuen Jahres kontinuierlich wieder zuzunehmen und über kurz oder lang mehr als vorher zu wiegen. Mein erster Jo-Jo-Effekt!

Langsam, aber sicher, schaukelt das Gewicht sich hoch

Zu Beginn meiner Lehre war ich dann schon bei ca. 85 kg (bei 1,65 m Körpergröße) und bekam im ersten Lehrjahr, also mit 16, vom Arzt auch mein erstes Rezept für einen Betablocker zur Senkung meines viel zu hohen Blutdrucks von der Betriebsärztin ausgehändigt. Ab da war ich also Bluthochdruckpatient.

Zwei Jahre später kam die Wende und mit ihr die vielen verdammt leckeren Versuchungen der westlichen Nahrungsmittelindustrie, die ich bis dahin mangels „Westverwandschaft“ nur aus dem Fernsehen kannte. Ich musste alles testen und habe mich wortwörtlich durch die bunte Vielfalt durchgefressen. Ab da ging es mit meinem Gewicht rapide bergauf.

Über die Jahre habe ich mehrmals versucht, meinem stets ansteigenden Gewicht Einhalt zu gebieten.Dabei habe ich immer nach der Methode F-D-H, Kalorienzählen, Fettreduktion, ohne jeglichen Sport relativ gute Erfolge erzielt und unter großen Qualen zwischen 20 und 25 kg abgenommen. Die radikalste Aktion initiierte dann meine damalige Hausärztin. Sie wies mich in die Klinik ein, wo ich 3 Wochen lang stationär unter ärztlicher Aufsicht den sogenannten „Dresdner Trunk“ absolviert habe. Das bedeutete insgesamt 300 kcal am Tag, die sich aus 3x täglich einem übel schmeckendem Gebräu aus Weizenkleie, sowie ein paar Salatblättern, mal eine trockene Scheibe Knäckebrot und viel Wasser und Tee zusammensetzten.

Logischerweise endete das jedes Mal im Jo-Jo. Als ich dann schließlich im Jahr 2004 alle 1 – 2 Wochen 1 kg mehr auf der Waage hatte und die 130 kg-Marke knackte, bekam ich es erstmals mit der Angst zu tun. Ein grenzwertiges OSAS (Anmerkung: obstruktives Schlafapnoe-Syndrom), häufige Rücken- und Gelenkschmerzen hatten sich bei bestehendem Bluthochdruck nun auch entwickelt. Ich wusste, dass es so nicht weitergehen konnte.

Ich zog die Reißleine und beantragte bei 133 kg meine erste Reha bei der Rentenversicherung. Natürlich gab es auch da wieder die alt bekannte gesunde kalorien- und fettreduzierte Mischkost (1000 kcal/Tag) mit viel Obst, Bewegung und Gesundheitskursen.

Eine „Diätkarriere“ nimmt ihren Lauf

Aus heutiger Sicht war das ein Bootcamp für mehr oder weniger übergewichtige Kinder. Jeden Morgen mussten wir direkt aus dem warmen Bett in den Trainingsanzug springen und zum Frühsport antreten. Der bestand aus ca. 30 Minuten rennen auf dem dunklen Hof bei klirrender Kälte und im knirschendem Schnee. Erst danach kam waschen, anziehen und Frühstück. Ein Mal pro Woche bekamen wir „Bitterwasser“ zu trinken (Glaubersalz) und immer sonntags war „Safttag“. An einem Safttag mussten wir im Bett liegen und bekamen lediglich 3 Gläser Orangensaft über den Tag verteilt.

Bereits dort lernte ich das Kalorienzählen und die Nährwerte der drei großen Makronährstoffe Fett, Eiweiß, Kohlenhydrate. Ich lernte auch, dass Fett ganz besonders schlecht sei. 5,4 kg leichter kam ich dann 2 Tage vor Weihnachten wieder nach Hause, um dann ab Anfang des neuen Jahres kontinuierlich wieder zuzunehmen und über kurz oder lang mehr als vorher zu wiegen. Mein erster Jo-Jo-Effekt!

Finde den Fehler!

Hier ein kurzer aber bemerkenswerter Auszug aus meinem Entlassungsbericht:

„…kam es unter der …Gewichtsreduktion zu einem paradoxen Anstieg der Triglyceride.“

Finde den Fehler, dachte ich schon damals. Ich hatte es dabei bis auf 107 kg runter geschafft, war aber eben immer noch dick. Einzig der Jo-Jo blieb mir dank einiger Veränderungen meiner Essgewohnheiten diesmal erspart. Ich pegelte mich über die nächsten Jahre zwischen 117 und 122 kg ein.

Im Mai 2014, da wog ich rund 120 kg und meine Experimentierfreude bezüglich Abnehmversuchen existierte eigentlich nicht mehr, meinte es dann das Schicksal völlig unerwartet doch noch gut mit mir.

„Sie leiden an den vielen Kohlenhydraten“

Der Anlass war eher unangenehm – ein Krankenhausaufenthalt. Dort sprach mich ein Arzt auf mein Übergewicht an mit dem alles verändernden Satz: „Sie leiden an den vielen Kohlenhydraten.“

Ich war völlig verdutzt und dachte erst, ich hätte mich verhört. Nachdem er mich aber über die Speicherfunktion des Insulins und die Auswirkungen eines durch permanente Aufnahme von Kohlenhydraten hohen Insulinspiegels im Blut aufgeklärt hatte, gab er mir einen Zettel mit der Internetadresse www.LCHF.de sowie den Buchtipp „Köstliche Revolution“ (Autor: Dr. Andreas Eenfeldt). Das habe ich mir gleich gekauft und gelesen.

Binnen drei Tagen habe ich mit LCHF angefangen. Das war am 16.05.2014. Anfänglich hatte ich schon ein paar Entzugserscheinungen wie Zittern, Schwitzen, rotes Gesicht und Herzklopfen. Aber danach spürte ich eine deutliche Verbesserung meines Befindens. Bereits in den ersten 2 Wochen nahm ich 4 kg ab und danach habe ich ziemmlich kontinuierlich 4 – 5 kg monatlich verloren.

Mit der Faustregel 70/10/20 Fett/KH/Eiweiß bei 80 Prozent vom Energie-Tagesbedarf habe ich das bis dahin immer verbotene Fett in meiner Nahrung ausgiebig genossen und nichts vermisst. Dabei dachte ich immer, ich könne ohne Brot, Kartoffeln, Pasta, Reis und natürlich meiner heiß geliebten Schokolade nicht überleben. Nun musste ich feststellen, dass ich seit meiner Ernährungsumstellung keinen Hunger, Appetit auf Süßes oder gar Fressattacken mehr kenne, was die Sache wesentlich erleichtert hat.

Im Sommer 2014 habe ich auch mit Sport angefangen, hauptsächlich Konditionstraining. Heute ist das deutlich intensiver geworden, dazu zählt nun auch Krafttraining.

50 kg in einem Jahr

Ich habe mit LCHF bis Ende Juli 2015 in einem reichlichen Jahr insgesamt 50 kg abgenommen und kann es eigentlich immer noch nicht richtig glauben.

Von meinem Ziel, 65 kg, bin ich momentan 8 kg entfernt. Ich bin leider, wie so viele, auf dem berüchtigten Plateau gelandet und hatte während meines 1-wöchigen Urlaubs Anfang September 2015 sogar 3,5 kg zugenommen. Seitdem schwanke ich immer um die 72 – 74 kg und will nun erst einmal versuchen, meine Angst vorm Zunehmen in den Griff zu kriegen und das jetzige Gewicht konstant zu halten.

Irgendwann werden auch noch die letzten 8 kg fallen, damit setze ich mich aber zeitlich nicht unter Druck. Denn eigentlich bin ich ja nun schlank – so sagen es mir zumindest der Blick in den Spiegel und die Rückmeldungen aus meiner Umgebung.

Kathrin Koloc Arzt empfahl mir LCHF

Ich bleibe dabei!

Ich behalte meine ketogene Ernährungsform bei und versuche, rückblickend auf meinen Ausgangspunkt,, nun endlich mit Stolz mein neues Körpergefühl zu genießen, was bei so einer krassen Veränderung seine Zeit braucht.

Eins ist klar: Die heute immer noch gepredigten Ernährungsweisheiten vom bösen Fett und dem gesunden Vollkorn sind in Anbetracht der globalen Epidemie von Adipositas, Diabetes und Herz-/Kreislauferkrankungen längst überfällig.

Ich hoffe, dass meine Geschichte einen Beitrag zum Umdenken leistet und wünsche mir, dass es bald noch mehr solche mutigen Ärzte gibt, wie mein „Glücksgriff“, der mich bis heute auf meinem Weg begleitet.

Stichpunkte:

Übergewicht, OSAS (obtruktives Schlafapnoe Syndrom), Bluthochdruck, Gelenkschmerzen

Seitenbild ERfolge mit LCHF

Lasst uns die Erfolge feiern, wie sie fallen – ausgiebig und mit viel Glitter. Wenn dir deine Verbesserung und dein Fortschritt viel bedeutet, dann ist das immer eine Fanfare wert, die nicht laut genug sein kann. Genieß das!

Wichtig: Wenn dir manche Namen etwas merkwürdig vorkommen, dann dürfte es daran liegen, dass in den Texten die Namen verwendet wurden, die diese Menschen auch im Forum verwenden. Da kann man sich nämlich selbst ausdenken, wie man heißen möchte. Da sie gleichzeitig zumindest etwas Privatsphäre behalten möchten, bot sich die Verwendung dieses Kunstnamens für die Erfolgsgeschichten an.

Ich bin jedenfalls mittendrin und voll dabei und darum feier ich diese Erfolge mit LCHF mit größter Begeisterung. Lies dich da mal ein, das ist wirklich atemberaubend: