Warum du auf Margarine verzichten solltest

Margarine ist ein Lebensmittel, auf das wir bei LCHF verzichten. Du fragst dich vielleicht, warum das so ist, denn beworben wird sie ja gerne als „gesund“ und vor allem auch noch „vegan“ (was für einige ja der Inbegriff von Gesundheit ist). Ich erkläre dir in diesem Artikel nun jedenfalls die LCHF-Sicht auf die Dinge.

Margarine wurde als billige Alternative zur Butter entwickelt. Vielfach wird behauptet und beworben, dass es sich um ein natürliches, gesundes Produkt handelt, und für viele Menschen ist Margarine daher ein Standardlebensmittel in der Küche. Betrachten wir die Sache doch einmal aus der Nähe.

Napoleon III. & die Margarine

Um seine Truppen adäquat und vor allem preisgünstig verpflegen zu können, rief Napoleon III. die Bevölkerung zur Erfindung eines Ersatzproduktes für Butter auf, die zu teuer war und auch noch stets kühl gelagert werden musste.

Der Chemiker Hippolyte Mège-Mouriès entwickelte daraufhin 1868 ein entsprechendes Produkt, das er erst beurre économique (französisch für „preiswerte Butter“) und später Margarine Mouriès nannte.

Lass dir das mal im Gehirn zergehen: Schon damals war Margarine ein ERSATZprodukt für die HOCHWERTIGERE und TEURERE Butter.

Diese ersten Margarinen enthielten übrigens durchaus noch tierische Bestandteile, neben Wasser wurden auch Milch, Lab, Fett von der Niere und pulverisierter Kuheuter verwendet. Das nenn ich mal Abfall!

Später, als man technisch etwas fortschrittlicher war, begann man auch pflanzliche Öle wie Soja- und Sonnenblumenöl zu verwenden.

Während des Zweiten Weltkriegs gab es einen Mangel an Butter, was zu einer erhöhten Nachfrage nach Margarine führte. Auch nach dem Krieg blieb Margarine die billige, allgemein akzeptierte Alternative zu Butter.

Foto von Messer in Margarine

Herstellung von Margarine

  • Im ersten Schritt, der Extraktion, wird das Öl aus ölhaltigen Pflanzen bzw. Samen (z.B. Rapsölsamen) entweder mit kaltem oder heißem Wasserdampf gepresst oder unter Einsatz von Hexan (Leichtbenzin) extrahiert bzw. gewonnen. Dann wird es mit Phosphorsäure behandelt und mit Hilfe von Lauge werden Lecithin und freie Fettsäuren entfernt.
  • Raffination: Anschließend wird das Öl gebleicht, um die natürliche Farbe, unerwünschten Geruch und Geschmack zu entfernen, Duft- und Lösungsmittelreste werden weggewaschen. Das geschieht durch Vorgänge wie Entsäuern, Entschleimen, Bleichen und Desodorieren.
  • Wenn das Fett gehärtet werden soll, d.h. in der Fetthärtungsphase in eine festere Form gebracht werden, verwendet man Stickstoff und Nickel. Der Nachteil von Nickel: Transfettsäuren können entstehen. Palmöl hingegen wird schnell abgekühlt und zusammen mit Lösungsmitteln gefiltert.
  • Bei der Umesterung wird das Öl auf bis zu 200 °C erhitzt und unter Vakuum gerührt. Wasser, Emulgatoren und verschiedene Zusatzstoffe wie Beta-Carotin (für die Farbe), Salz und Sorbinsäurewerden untergerührt, bis eine streichfähige Masse entstanden ist. Darüber hinaus geben manche Hersteller synthetische Vitamine und ungesättigte Fettsäuren dazu.

Nun, für mich klingt das jedenfalls nicht nach einem „natürlichen“, gesunden Lebensmittel.

Herstellung von Butter

Wie wird denn Butter gemacht – ist ja unser Vergleichsprodukt?

Ganz einfach, das kannst du sogar im Handumdrehen in deiner Küche machen. Alles was du brauchst ist BIO-Sahne, ein Sieb und ein Schraubglas. Merkst du jetzt schon was? Zutatentechnisch?

  • Schlagsahne in ein Schraubglas schütten (oben müssen noch 2-3 cm Luft bleiben), zuschrauben.
  • Schütteln bis sich die Sahne in Buttermilch und Butterflöckchen trennt.
  • Schraubglasinhalt in das Sieb schütten – die Buttermilch kannst du auffangen und trinken. Du bekommst also sogar 2 natürliche Produkte aus der geschüttelten Sahne!
  • Butter kurz mit kaltem Wasser abspülen, formen, auf Wunsch salzen. Sie ist sofort verzehrfertig, ansonsten kannst du sie z.B. in dem Schraubglas im Kühlschrank verwahren.

Als Cholesterinsenker sinnvoll?

Hört man ja immer wieder, manche Margarinesorten retten dir quasi das Herz, weil sie den Cholesterinspiegel senken?

Hm. Schauen wir mal da drauf.

Margarine enthält oft einen relativ großen Anteil pflanzlicher Sterine (Phytosterine), die für die Schädigung vieler Zellen im Körper verantwortlich gemacht werden. Manche Hersteller von Margarine erhöhen sogar noch auf künstliche Weise diesen Anteil, indem sie pflanzliche Sterine zusetzen, da sie angeblich den Cholesterinspiegel senken sollen, indem sie die Cholesterinaufnahme im Darmtrakt hemmen.

Der Körper produziert Cholesterin jedoch zu ca. 90 % selbst und zwar ganz unabhängig von der aufgenommenen Nahrung. Wird nun aufgrund der Aufnahme von Phytosterin in der Margarine der Cholesterinspiegel künstlich gesenkt, erhöht unser schlauer Körper einfach die Eigenproduktion! Daher helfen diese Margarinesorten eher wenig gegen einen erhöhten Cholesterinspiegel.

Darüber hinaus hat man bei LCHF eh einen anderen Blickwinkel auf den „Buhman Cholesterin“

FAQ mit Schrift Frau mit Tomaten auf den Augen quadratisch

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