Vielfach zeigt sich in der Diabetikerschulung bei den Beratern, dass deren Angst vor natürlichem Fett tief sitzt. Daher wird dort noch viel zu oft auf das falsche Pferd gesetzt: Medikamente!
Zudem wird vorrangig fettarme Ernährung empfohlen. Diabetiker wurden (und werden häufig noch) dazu angehalten, sich genau davon zu ernähren, was im Körper zu Zucker abgebaut wird und den Blutzuckerspiegel erhöht.
Dieser Therapieansatz scheint jedoch nicht recht zu funktionieren! Eine schrittweise jährliche Verschlechterung wird bei Patienten mit Typ-2-Diabetes als „normal“ betrachtet, als „natürlicher Krankheitsverlauf“.
Kohlenhydrate begrenzen? Das scheint in der Diabetikerschulung leider nach wie vor nicht unbedingt das erste Mittel der Wahl zu sein, wie es Perlsche in ihrem Bericht beschreibt::
Anfang November 2015, knapp einen Monat nach meiner Ernährungsumstellung auf LCHF, hatte ich einen Termin bei einer Diabetologin. Das war ein Erlebnis der besonderen Art. Ich solle unbedingt und sofort mit LCHF aufhören, stattdessen bei ihr eine Schulung machen, zusätzliche Medikamente nehmen, dann könne ich weiter Schokolade usw. essen…
Zum Glück hatte ich zu diesem Zeitpunkt schon LCHF und das Forum gefunden, zum Glück bekam ich hier so tolle Unterstützung! Zum Glück habe ich eine gute Hausärztin, die mir sagte, ich solle ruhig mit LCHF weitermachen, wenn ich damit klar komme!
EsPerlsche konnte übrigens ihren Langszeitblutzuckerwert nach nur 3 Monaten LCHF von 11,4 auf 6,3 senken.
Bevor Insulin künstlich hergestellt und bei Diabetes als Medikament eingesetzt wurde, sollten Diabetiker die Menge der Kohlenhydrate auf Rat ihrer Ärzte schlicht und ergreifend möglichst gering halten. Sie sollten die Kohlenhydrate minimieren, wie es auch bei LCHF geraten wird.
Bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts entwickelte der britische Militärarzt John Rollo eine Diät für Diabetiker, die gewisse Ähnlichkeit mit LCHF besitzt. Sein Buch „An Account of Two Cases of the Diabetes Mellitus“ enthält Berichte über den Krankheitsverlauf und die Therapie mit seinem Ernährungsansatz bei zwei Diabetespatienten.
Tatsächlich zeigte seine Diät Erfolge und diese damals neue Art der Behandlung von Diabetes war ein Meilenstein. Sie wurde im 19. Jahrhundert von vielen Medizinern angeordnet.
Als jedoch Insulin künstlich hergestellt werden konnte, gerieten solche und andere alte Kenntnisse in Vergessenheit. Im Vertrauen auf das Neue glaubte man, dass Diabetiker sich problemlos eine unbegrenzt Insulin spritzen könnten, um den Blutzucker zu normalisieren. Die Insulingabe machte es möglich, vermehrt blutzuckererhöhende Mengen an Kohlenhydraten zu sich zu nehmen.
Erkenntnisse aus Studien und aus der Praxis deuten jedoch darauf hin, dass Insulin im Übermaß negative Langzeiteffekte haben kann. Es fördert nicht nur die Gewichtszunahme und die Einlagerung von Körperfett, sondern birgt unter Umständen weitere Gefahren.
In dem Zusammenhang empfehlen wir bei Interesse den Film „Insulin Toxicity and How to Cure Type 2 Diabetes“ von Dr. Jason Fung.
Allerdings möchte ich auch erwähnen, dass sich die Schulungen für Diabetiker teilweise bereits wandeln. Immer öfter höre ich von Teilnehmern, die dort lernen, die Menge der Kohlenhydrate zu reduzieren und keine Angst vor natürlichem Fett zu haben.
Weiter so!
Auch bei mir stirbt die Hoffnung jedenfalls zuletzt.
In jedem von uns steckt das starke Potenzial, die eigene Gesundheit und körperliche Situation besser zu machen – und seien die Schritte noch so klein und langsam. Für manches brauchst du vielleicht medizinische Hilfestellung, aber vieles liegt allein in deiner Hand. Die Ernährung ist dabei viel wesentlicher als du dir vielleicht vorstellen kannst.
Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel - und eure Heilmittel sollen eure Nahrungsmittel sein.
Hippokrates