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Fluorid

Wenn wir „Fluor“ hören, denken wir sofort an Zahnpasta. Ich zumindest. Und das ist auch gar nicht so verkehrt, wie weiter unten noch zu lesen sein wird. Wussten Sie jedoch, dass reines Fluor gasförmig, extrem giftig und das reaktionsfreudigste aller Elemente ist? Außer mit Helium und Neon verbindet es sich in Nullkommanix mit allem, was ihm in den Weg kommt.[1]

Der lateinische Name „Fluor“ bedeutet „Strömung, Fließen“ und in der Metallurgie kennt man die Fluor-Calcium-Verbindung Fluorit (oder auch Flussspat) als sogenanntes Flussmittel, das den Schmelzpunkt von Erzen verringert, diese also leichter verarbeitbar macht.

Fluorit ist nicht zu verwechseln mit Fluorid – während Fluorit mit T ganz explizit das Calciumsalz des Flussspats bezeichnet, ist Fluorid mit D der Sammelbegriff für alle Fluorsalze. Aufgrund der oben erwähnten Reaktionsfreude von Fluor gibt es also zahllose Fluoride.

Fluorid im menschlichen Körper

Auch im menschlichen Körper sind Fluoride vorhanden, kein reines Fluor. Bei einer 70 kg schweren Person sind dies ca. 5 g Fluoride, die sich hauptsächlich in Knochen und Zähnen finden.[2] Ob Fluor ein essentielles Spurenelement ist, darüber streiten sich die Gelehrten, zurzeit wird es als nicht essentiell angesehen. Nach heutigem Wissensstand verbessert es „nur“ die Gesundheit von Zähnen und Knochen, was nicht als zwingend lebenswichtig, eben nicht essentiell gedeutet wird.

Fluoride kommen überall in unserer Umwelt vor, also auch in Lebensmitteln und im Trinkwasser. Allerdings sind diese Mengen derart gering, dass in der Regel allein aus der Nahrung nicht die von der DGE empfohlene tägliche Fluoridmenge aufgenommen werden kann, weshalb sie zur Verwendung von fluoridiertem Speisesalz und ggf. Nahrungsergänzungsmitteln rät.[3] Und auch hier sind sich die Wissenschaftler nicht einig: Während einige zur Kariesprophylaxe bei Kindern die Verabreichung von Tabletten befürworten, setzen andere auf das Zähneputzen mit fluoridierter (Kinder-) Zahnpasta. Seit Jahrzehnten tobt hier der allerschönste Akademikerstreit.[4]

Zumindest scheint es sicher zu sein, dass Fluoride der Bildung von Karies vorbeugen können. Säurehaltige Lebensmittel greifen den Zahnschmelz an, wodurch dieser demineralisiert wird und Löcher bekommt.

Wer jetzt denkt, eine Ernährung ohne Obst und Essig sei Kariesschutz genug, der irrt gewaltig: Auf unseren Zähnen tummeln sich zahllose Bakterien (Plaque), die sich vorwiegend von niedermolekularen Kohlenhydraten (= Zucker) ernähren, den sie zu Säure verstoffwechseln,[5] welche dann wieder Löcher in den Zahnschmelz bohrt.

Bei unseren Vorfahren reichte noch der Speichel aus, um den „Halloween-Effekt“ (Süßes oder Saures) in den Griff zu bekommen, aber bei der „modernen“ Ernährung mit Kuchen, Fast Food und Softdrinks braucht er Unterstützung, z. B. durch Fluoride. Diese sind in der Lage, die Säuren unschädlich und den Zahnschmelz widerstandsfähiger zu machen. Da Fluoride lokal besser und schneller wirken, als wenn sie „nur“ über die Nahrung aufgenommen werden, sind viele Zahnpasten fluoridiert.[6]

Neben dem Schutz vor Karies erfüllt Fluorid auch in der Gesunderhaltung der Knochen eine wichtige Aufgabe. Es stimuliert die Osteoblasten (knochenbildende Zellen), vermehrt so die Knochenmasse und gibt dem Knochen Festigkeit. Nicht nur zur Therapie von Osteoporose wird Fluorid eingesetzt, es ist oft auch Bestandteil von Vitamin-D-Tabletten für Säuglinge und Kleinkinder zur Rachitisprophylaxe.

Fluorid ist giftig

Die Giftigkeit von reinem Fluor ist hinlänglich bekannt, allein schon als Bestandteil des „Treibhausgases“ FCKW (Fluorchlorkohlenwasserstoff). Aber auch Fluoride sind nicht ungefährlich, sie wurden lange Zeit als Holzschutzmittel, Insektizide und Rattengift eingesetzt.[7] Zwar ist es auszuschließen, dass wir uns allein durch unsere Ernährung einer Fluoridvergiftung aussetzen, dennoch sollte eine zusätzliche Fluorid-Zufuhr z. B. durch Nahrungsergänzungsmittel nicht übertrieben werden.

Funktionen von Fluroid

  • Kariesprophylaxe
  • Knochenaufbau
  • Knochenfestigung
  • Wachstum

Symptome eines Mangels

Ein ausgesprochener Fluorid-Mangel ist zwar äußerst selten, kann sich aber in den folgenden Symptomen äußern:

  • Anfälligkeit für Karies
  • Brüchige Zähne
  • Anfälligkeit für Knochenerkrankungen (z. B. Osteoporose)

Symptome eines Überschusses

Regional bedingt ist das Trinkwasser relativ reich an Fluorid (Auskunft erteilen die örtlichen Wasserwerke), hier sollte man von der Verwendung von z. B. fluoridiertem Salz absehen, um nicht dauerhaft die empfohlene Tagesdosis zu überschreiten. Bei Erwachsenen führt eine fortgesetzte Aufnahme von mehr als 20 mg Fluorid pro Tag zu einer chronischen Fluorose (Vergiftung mit Fluorid) [8], bei Kindern ist dieser Wert naturgemäß wesentlich geringer. Schon der „Genuss“ einer fluoridierten, leckeren Tube Erdbeerzahnpasta kann zu Vergiftungserscheinungen führen:

  • akut: Übelkeit, Erbrechen
  • akut: Bauchschmerzen, Durchfall
  • akut: Missempfindungen (Kribbeln, Taubheitsgefühle)
  • chronisch: (braune) Fleckenbildung auf den Zähnen
  • chronisch: Fluorosteopathie (Verdickung der Knochen, Knochenbrüchigkeit, Gelenkprobleme)
  • chronisch: Atemnot, Husten mit Auswurf
  • chronisch: Nierenschäden

Tagesbedarf

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat die untenstehenden Richtwerte bezüglich der täglichen Zufuhr an Fluorid herausgegeben [9]:

Säuglinge (0 – 4 Monate)                  0,25 mg

Säuglinge (4 – 12 Monate)                0,5 mg

Kinder (1 – 4 Jahre)                           0,7 mg

Kinder (4 – 10 Jahre)                         1,1 mg

Jugendliche (10 – 13 Jahre)              2,0 mg

Jugendliche (13 – 19 Jahre)              2,9 mg (w)      3,2 mg (m)

Erwachsene                                       3,1 mg (w)      3,8 mg (m)

Schwangere                                       3,1 mg

Stillende                                             3,1 mg

Wie viel Fluorid steckt in LCHF geeigneten Lebensmitteln?

Die in der Tabelle angegebenen Fluorid-Werte (mg) und die Kohlenhydrat-Werte (g) beziehen sich auf jeweils 100 g des genannten Lebensmittels, frisch und nicht zubereitet. In der zugrunde liegenden Quelle (Lebensmittelliste der Uni Hohenheim) werden die Fluorid-Werte in µg angegeben, in der untenstehenden Tabelle wurden sie in mg umgerechnet, um einen Abgleich mit den Empfehlungen der DGE zu ermöglichen – ohne Formelsammlung und Taschenrechner bei der wöchentlichen Mahlzeitenplanung.

Lebensmittel

Fluorid mg

KH g

Walnuss

0,680

10,6

Pfifferling getrocknet

0,499

2,1

Steinpilz getrocknet

0,428

4,0

Bückling

0,387

0,0

Schweineleber

0,282

2,6

Hering / Makrele / Thunfisch

0,238

0,0

Hummer

0,210

0,0

Hagebutte Konzentrat

0,162

42,4

Parmesan

0,160

0,0

Shrimps

0,159

0,8

Gorgonzola

0,150

0,0

Leberwurst

0,145

1,5

Butter

0,130

0,6

Cashewnuss

0,128

25,3

Rinderleber

0,125

6,4

Auster

0,120

3,9

Jakobsmuschel

0,120

0,0

Paranuss

0,120

3,5

Miesmuschel

0,119

3,9

Schnittkäse Vollfett

0,117

0,0

Flusskrebs

0,116

1,3

Kräutertee

0,115

0,2

Schwarztee

0,115

0,0

Tintenfisch

0,114

2,4

Feta

0,110

0,0

Hühnerei

0,110

0,7

Petersilie

0,110

7,4

Spinat

0,110

0,6

Algen

0,100

2,1

Eisbergsalat

0,100

1,6

Feldsalat

0,100

0,7

Weichkäse

0,100

0,0

Hühnerleber

0,097

6,0

Sanddornbeere Konzentrat

0,094

21,8

Kürbiskerne

0,090

14,2

Mandeln

0,090

3,7

Ricotta

0,090

0,3

Leinsamen

0,080

0,0

Rindfleisch

0,080

0,7

Sonnenblumenkerne

0,080

12,3

Eisbein vom Schwein

0,079

1,7

Mettwurst

0,073

0,2

Bleichsellerie

0,070

2,2

Chicorée

0,070

2,3

Radieschen

0,070

2,1

Bratwurst

0,063

0,3

Endivien

0,062

0,3

Mangold

0,060

2,9

Mozzarella

0,060

1,9

Sesam

0,060

10,2

Steinpilz frisch

0,060

0,5

Salami

0,057

1,9

Schinkenwurst

0,051

0,2

Knoblauch

0,050

28,4

Pfifferling frisch

0,050

0,2

Pinienkerne

0,050

7,3

Schnittlauch

0,050

1,6

Spargel

0,048

1,6

Sauerkraut

0,046

0,6

Weinsauerkraut

0,045

0,8

Schweinefleisch

0,044

0,4

Schweineschinken

0,044

0,9

Brathähnchen

0,043

0,3

Bockwurst

0,042

0,3

Kasseler

0,042

0,9

Zwiebel

0,042

4,9

Fenchel

0,040

2,8

Mohn frisch

0,040

4,2

Putenfleisch mit Haut

0,040

1,3

Rhabarber

0,040

1,4

Schalotte

0,040

3,3

Weißwurst

0,038

0,3

Forelle frisch

0,037

0,0

Scholle

0,036

0,8

Steinbutt

0,036

0,0

Forelle geräuchert

0,033

0,0

Heilbutt geräuchert

0,033

0,9

Leberkäse

0,033

0,4

Räucherlachs

0,033

0,0

Kopfsalat

0,032

1,1

Radicchio

0,032

1,5

Champignon

0,031

0,6

Aal geräuchert

0,030

0,0

Butterschmalz

0,030

0,0

Lachs frisch

0,030

0,0

Oliven grün

0,030

1,8

Oliven schwarz

0,030

4,9

Rettich

0,030

1,9

Johannisbeere schwarz

0,029

10,3

Steckrübe

0,029

3,7

Möhre

0,027

4,8

Romanosalat

0,026

1,7

Brombeere

0,024

2,7

Brunnenkresse

0,024

2,0

Erdbeeren

0,024

5,5

Kresse

0,024

2,0

Tomate

0,024

2,6

Johannisbeere rot

0,023

7,3

Mineralwasser o. Kohlensäure

0,023

0,0

Mineralwasser m. Kohlensäure

0,021

0,0

Aubergine

0,020

2,5

Avocado

0,020

0,4

Buttermilch

0,020

4,0

Gurke

0,020

1,8

Himbeere

0,020

4,8

Kürbis

0,020

4,6

Paprika grün

0,020

2,9

Paprika rot

0,020

6,4

Rote Beete

0,020

6,1

Zucchini

0,020

2,0

Kalbsleber

0,018

5,6

Haselnuss

0,017

10,5

Hüttenkäse

0,017

2,6

Kuhmilch

0,017

4,8

Grünkohl

0,016

1,6

Chinakohl

0,015

1,2

Joghurt 10 %

0,015

4,0

Quark

0,015

3,2

Schwarzwurzel

0,015

1,6

Knollensellerie

0,014

1,6

Dickmilch

0,013

4,0

Frischkäse Doppelrahm

0,013

2,5

Kefir

0,013

4,1

Blumenkohl

0,012

1,6

Grüne Bohnen

0,012

3,2

Weißkohl

0,012

4,2

Wassermelone

0,011

8,3

Wirsing

0,011

1,7

Trinkwasser

0,011

0,0

Broccoli

0,010

1,9

Kohlrabi

0,010

3,7

Mayonnaise

0,010

2,0

Pastinake

0,010

2,0

Porree

0,010

2,5

Schlagsahne

0,010

3,2

Weiße Rübe

0,010

4,7

Rotkohl

0,009

2,8

Rosenkohl

0,008

2,2

Saure Sahne

0,008

2,0

Sprossen

0,004

2,2

Heidelbeere

0,002

7,4

Quellen

Andrea Texterin der Serie VItamine und Mineralstoffe

Andrea tauchte im April 2016 im LCHF-Forum auf und erfreut uns seitdem nicht nur mit ihrer Anwesenheit, sondern auch mit ihrem erfrischendem Schreibstil, den sie auch beruflich mit vollem Herzblut auslebt.

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