Zu viel Süßes? Nicht bei uns!?

Na, wie oft isst ein Kind denn Süßes im Jahr? Schon einmal darüber nachgedacht?

Ich war immer der festen Überzeugung, dass ich zu den Eltern gehörte, die ein wachsames Auge auf  Süßes und dem damit verbundenden Konsum bei meinen Kinder gehalten haben, auch vor LCHF. Bei uns gab es niemals die berühmten „Leckerschubladen“ oder gar „Süßschrankabteilungen“, die bei vielen anderen Standard waren und nicht selten sogar im freien Zugriff der Kinder lagen.

Mir ist mittlerweile klar geworden, dass das gar nicht wirklich gestimmt hat! Wieso? Das möchte ich heute mal entspannt anhand der Jahrestage runterrechnen.

Vorab: Süßes – meine Definition

Kuchen, Teilchen, Bonbons, Schokoriegel, Lutscher, Kaugummi, Lakritze, süße Getränke (Limo, Obstsäfte, Trinkpäckchen, Kakao, etc.), Kekse, etc. Aber auch Chips & Co., denn aus Stärke wird ja nun auch Zucker innerhalb des Körpers.

Ich denke, das reicht erst einmal. Hier und jetzt meine ich natürlich die zuckerhaltigen Versionen davon, denn natürlich gibt es für das meiste auch (häufig vermeintlich) zuckerfreien Ersatz.

Inhaltsverzeichnis

Zu viel Süßes? Nicht bei uns! – dachte ich

Wir fangen frisch an… Das Jahr ist noch vollständig an Tagen:

Zu viel Süßes Zahlbild 365

Saisonales 1: Süßes in der (Vor-)Weihnachtszeit

Nein, ich verzichte darauf, die Vorweihnachtszeit zeitlich an dem Zeitpunkt anzusiedeln, an dem die ersten Tüten Printen, Dominosteinen und Spekulatius in den Supermärkten auflaufen, denn das passiert mittlerweile schon irgendwann im Laufe des Septembers – ein Unding übrigens, wie ich finde. Stattdessen fangen wir mit dem 01.12. an, schon weil ab dem Zeitpunkt meine Kinder einen Adventskalender hatten. Nein, sie wollten keinen liebvoll selbst befüllten, wie sie es als Zwergen hatten, sondern einen ganz „normalen“ – mit einem kleinen Täfelchen für jeden Tag.

Von unseren 365 Jahrestagen verschwinden also mit jedem einzelnen Täfelchen schon einmal 24. Bleiben 341.

Klar, natürlich könnte man an der Stelle theoretisch einwenden, dass es ja nur ein klitzenkleines Täfelchen ist, aber BITTE, in der Zeit liegen auch Nikolaus (und im Stiefel lauert sicher Süßes!) und Weihnachten (z.B. bunter Weihnachtsteller und vielleicht „Tante Käthe“, die noch eine Stange Schokoriegel ans Päckchen hängt) selbst. Das macht sicherlich eine ordentliche Durchschnittsbilanz für Süßes pro Tag…

Wo wir schon von Weihnachten reden: Am Ende des Kalenders sind noch die 2 Weihnachtstage, die abzuziehen sind, bleiben 339 zuckerfreie Tage pro Jahr. Wobei wir direkt auch noch 1 Tag für Silvester abziehen, dafür mache ich keinen eigenen Abschnitt auf: 338!

Saisonales 2: Ostern und andere Feierlichkeiten

An Ostern gab es Osternester. Das nicht nur von meinem Mann und mir, sondern auch von Omas und Opas. Und sicherheitshalber auch von Uromas und Uropas. Die Süßigkeitenvorräte, die meine Kinder bei der Gelegenheit einsammelten, reichten locker für 10 Tage – bleiben 328 süßigkeitenfreie Tage über.

Wo wir schon einmal beim Thema „Familie“ sind, können wir da auch direkt weitermachen. Mein Mann, die Kinder und ich sind 4 Personen. In der Familie gibt es aber auch Omas und Opas und Tanten und Onkel und Uromas und Uropas und Geschwister von Omas und Opas und ein Uronkel, Cousins und Cousinen, das volle Programm. Jedenfalls haben (oder hatten – leider) die alle auch mal Geburtstag und luden ein. Da wir keine besonders große Familie sind und einige zu fernab wohnten, als dass man zum Geburtstag gefahren wäre, zähle ich einfach mal einen Schnitt von 14 Personen (das sieht bei anderen dann auch mal ganz anders aus). 14 Geburtstagsfeiern sind 14 Gelegenheiten für Süßes, und wenn es „nur“ Kuchen oder Kekse sind – bleiben 314 Tage in unserem Kalender.

Regelmäßig bekamen die Kinder bei solchen Gelegenheiten noch etwas „Leckeres“ geschenkt, das am Folgetag vernichtet wurde – somit bleiben noch 300 Tage über.

Zu viel Süßes Zahlbild 300

Schule, Kindergarten, etc. pp

Als meine Kinder noch zur Schule gingen, war es üblich, dass ein „Geburtstagskind“ eine Kleinigkeit für alle mitbrachte – in der Regel Süßes. Gehen wir davon aus, dass eigentlich 25 Kinder in einer durchschnittlichen Schulklasse waren, davon aber vielleicht nur 20 etwas mitbrachten (weil die anderen z.B. in der Ferienzeit Geburtstag hatten). Dazu noch der/die Lehrer/in! Unsere zuckerfreien Tage schrumpfen dabei also schon einmal auf 279.

Aber die Schule bot noch andere Gelegenheiten:

  • Klassenausflüge: 2 pro Schuljahr
  • St. Martinsumzug – hier bekamen die Kinder eine Papiertüte im Einkaufstütenformat gefüllt mit Süßes: Vorrat für 7 Tage. Locker!
  • Schulfeier: sagen wir mal 1 pro Schuljahr
  • Der Nikolaus und der Osterhase kamen auch hier: 2

Das sind zusammen auch mal schnell 12 Tage, bleiben 267!

Zu viel Süßes Zahlbild 267

Ein Freund, ein guter Freund – das ist das Beste auf der Welt

Kinder haben Freunde, ob nun aus der Nachbarschaft, der Schule oder aus Vereinen oder anderweitigen Freizeitvergnügen. Und die treffen sich und spielen miteinander.

Kamen Kinder bei uns zu Besuch – was nicht selten war – habe ich, als gute Gastgeberin, gerne eine süße Kleinigkeit herausgerückt. Pro Kind waren das locker 20 Besuche pro Jahr: macht 40. Warum 40? Mein besuchsloses Kind hat natürlich auch etwas bekommen.

Aber ebenso waren meine Kinder auch bei ihren Freunden zu Besuch. Nochmal 20. Hier natürlich nicht die doppelte Summe.

Unser Tagesbudget schrumpft im Handumdrehen um 60 auf 207 Tage. Bäm!

Dazu kommt, dass die Kinder im Schnitt pro Jahr sicherlich auf 10 Geburtstagsfeiern eingeladen waren, dazu kam die eigene Kinderfeier (nicht zu verwechseln mit der Familienfeier zum Geburtstag!) und die des Geschwisters. Weitere 12 Tage verlassen mich – bleiben 195.

Zu viel Süßes Zahlbild 195

Zeit, sich und den Kindern etwas zu gönnen

Ja, wir haben auch Urlaub gemacht. Im Schnitt 21 Tage im Jahr (1 Woche Ostern und 2 Wochen im Sommer). Wenn ich behaupten würde, die Kinder hätten da nicht an jedem Tag etwas bekommen, weil man sich ja auch mal was gönnen muss, würde ich echt lügen. Trotzdem zähle ich mal nur 18 Tage.

Aber ab und an haben wir auch außerhalb der Urlaubszeit Ausflüge gemacht. Kino ohne Softdrink und Popcorn? Oder ein Eis im Zoo? Zuckerwatte auf der Kirmes? Leckerchen im Freibad? Dafür waren wir nur höchstselten in den bekannten Burgerläden – geschworen. 5 Tage lasse ich dafür die Wupper hinunterlaufen.

Aktueller Jahrestachostand somit: 172! 

Zu viel Süßes Zahlbild 172

Und das Taschengeld?

Wie wahrscheinlich die meisten Kinder bekamen meine auch altersangepasst Taschengeld.

Ist es vermessen, wenn ich kalkuliere, dass sie sich davon einmal pro Woche eine süße Kleinigkeit gekauft haben? Ob nun am Schulkiosk oder im kleinen Dorflädchen? Ich denke nicht. Dennoch nehme ich nicht die vollen 52 Tage dafür weg, sondern „nur“ 35. Hier kommt die 137!

Zu viel Süßes Zahlbild 137

Sich läppernde Kleinigkeiten

Beim Einkaufen

Ich habe es tunlichst vermieden, die Kinder mit zum Einkaufen zu nehmen. Ich mochte nämlich diesen Moment der Ruhe, wenn ich allein gehen konnte. Dennoch gehen hier locker 11 Momente über den Zähler, an denen ich mich im Jahr hab „erweichen“ lassen, ihnen etwas kleines Süßes zukommen zu lassen.

Hinweis: An dieser Stelle sind die „Darf das Kind ein Brötchen/Scheibe Wurst/Lutscher haben“-Momente an den Theken und Kassen NICHT einkalkuliert. Die gab es nämlich eigentlich auch in aller schöner Regelmäßigkeit! Und wer sagt da schon „Nein!“?

Der Eismann

Wir wohnen auf dem Dorf, fernab von Supermarkt oder Eisdiele. Daher kommt bei uns im Sommer der Eismann mit dem Eiswagen angeschlichen. Wobei Sommer in seinem Fall ein extrem dehnbarer Begriff ist – tatsächlich kommt er von März bis September.

Ich kalkuliere 10 Eis pro Jahr vom Eiswagen – in DER Beziehung war ich relativ hart, wegen drohender Salmonellen und so..

Vereinsmeiereien

Meine Tochter hat Ballett getanzt, Fußball gespielt und Judo gemacht. Mein Sohn war eher von der entspannten Sorte, es gab eine Tischtennis- und eine freiwillige-Feuerwehr-Phase und vor allem: Skateboard!

Bei Turnieren oder Freundschaftsspielen oder vom Büdchen neben der Skatebahn gab es Kuchen, Schokoriegel, Limo, etc. Für das leibliche Wohl war in der Regel stets gesorgt! Spült schließlich auch Geld in die Vereinskassen.

Jedenfalls: So viele Pliés oder O’goshis oder Blutgrätschen oder Ollies kannst du gar nicht machen, wie du dir dabei Zucker auf die Rippchen holst!

Ich gehe SEHR defensiv an die Kalkulation und ziehe 15 Tage ab.

Die Summe der gesammtelten diversen Kleinigkeiten: 36! Es bleiben noch 101 zuckerfreie Tage.

Zu viel Süßes Zahlbild 101

Hmmmm…

Nun, das ist sie, meine Auflistung. Das war wohl nichts mit dem „Auge auf den Süßigkeitenkonsum“. Es mag sein, dass manchen der Artikel bzw. meine Aufrechnung etwas überzogen vorkommt, aber rechne doch einmal selbst. Mir hat es jedenfalls die Augen geöffnet. Weit!

Sicher, manches ist vielleicht doppelt, weil man z.B. im Urlaub im Freibad war, manches ist vielleicht zu viel, weil „Tante Käthe“ mal eben nichts Süßes an das Geschenk gehängt hat. Aber andererseits habe ich bestimmt auch noch die ein oder andere Gelegenheit übersehen.

Außerdem ist es eigentlich total egal. Denn das sind nur die Tage mit offensichtlichen Süßigkeiten! Was aber ist mit dem Schokomüsli, den quietschbunten Frühstückscerealien oder Marmelade zum Frühstück? Der Schokonusscreme, die es aber nur höchst selten gab? Was mit den maximal 2 Kuchen, die ich im Jahr zusätzlich gebacken habe (ich backe hoch ungerne!)? Was mit den Desserts, die ich ebenso selten zubereitet habe?

Weißt du was? Eigentlich glaube ich sogar, dass da so gut wie gar kein Tag ohne Süßes gewesen ist. Fest steht: Meine Kinder haben deutlich mehr Süßes gegessen als ich. Dabei waren sie, im Gegensatz zu mir, noch nicht einmal ausgewachsen. Und das macht mich gerade ganz schön traurig.

Annika nachher auf Steg Lebe deinen Traum Sudda hart durchgreifen

Annika Rask (die Autorin), Sudda (die Bloggerin), Annika Brettfeld-Rask (die Betreiberin dieser Seite) – alles ich.

Seit 2009 lebe ich LCHF. Zunächst „nur“ als Ernährung, nach und nach wurde es immer mehr zu einer wesentlichen Facette meines Lebens. Auf diese Weise gelang es mir über 45 kg abzunehmen, meinen persönlichen Weg von der Couchkartoffel zur leidenschaftlichen Sporttrainerin zu finden, ein Buch über meine Erfahrungen mit LCHF zu veröffentlichen und mich schlussendlich auf selbständige Füße zu stellen.

Seit 2015 bin ich stolze Besitzerin dieser Webseite, wofür ich ihrer Begründerin Nicole Wirth unendlich dankbar bin.

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