„In der Not schmeckt die Wurst auch ohne Brot“ – oder: Mein Weg zum schlanken Ich
Ich heiße Erika, bin 56 Jahre alt, verheiratet, Mutter von 3 erwachsenen Söhnen, im Ambulanten Pflegedienst tätig, ein von Haus aus positiver, fröhlicher und sportlicher Mensch… und fettleibig.
Zu Beginn war ich das echt:
Ich wollte die 100 nicht vollenden oder womöglich noch überschreiten!
Also habe ich mich im Mai 2014 nochmal aufgerafft und zum x-ten Mal eine Diät begonnen:
Zuerst so eine Eiweißshake-Diät aus der Fernsehwerbung (2 x täglich) und abends eine kohlenhydratarme Eiweißmahlzeit à la SIS (Anmerkung der Redaktion: SIS = Schlank im Schlaf – eine Diätform). Das hat mir bis Oktober 2014 eine Abnahme von 3,6 kg gebracht, viel Hunger und schlechte Laune noch mit im Gepäck.
Ich hatte mich also mit den 95 kg abgefunden und wollte wenigstens versuchen, diese zu halten. Und mir war auch gesagt worden, dass Frauen in den Wechseljahren eh nicht mehr gut abnehmen… Na, toll
Am 01.10.2014 musste ich (mal wieder) ins Krankenhaus, eine Schleimbeutelentfernung an der Ferse. Damit habe ich mich geschlagene 7 Monate rumgeschleppt, alles ausprobiert, nix half. Ne Woche später durfte ich nach Hause mit der Ansage: die nächsten 14 Tage auf gar keinen Fall auf den Fuß auftreten (Rollstuhl + Gehhilfen), dann mindestens für 6 Wochen eine Orthese zu tragen und dann ganz langsam unter KG wieder mit Gehhilfen das Laufen zu lernen.
Prima, in den 2 bewegungslosen Monaten überwiegend alleine zu Hause mit Sicherheit verbunden mit Frust, Schmerzen, Langeweile = Essen und die Schallmauer durchbrechen… Ich hatte regelrecht Panik und Heulzustände bei der Vorstellung.
ICH WILL DAS NICHT!!!!
Aber es half nix: Am 01.10.2014 bin ich operiert worden und am 07.10. anschließend wie geplant nach Hause entlassen worden, die Angst war mit im Gepäck.
Am 14.10.2015 hat sich mein „Gewichts-Leben“ dann grundlegend geändert: Eine ganz liebe Kollegin kam mich besuchen und hat mich fast umgehauen! Sie hatte in relativ kurzer Zeit bei richtig großem Übergewicht 15 kg abgenommen und erzählte mir auf meine Nachfrage, dass sie ihre Ernährung umgestellt hatte: LCHF!
Hmmm, noch nie gehört, klang absolut abenteuerlich: kein Brot, keine Nudeln, kein Reis, keine Kartoffeln… Zucker, Alkohol mal sowieso nicht! Oh, nein….noch eine Diät mit Verzicht und Verboten! Ich hab in meinem Leben so von ca. 16 Jahren an fast alle Diäten, die auf den Markt kamen durch – manche direkt erfolglos, einige mit Erfolg – und dem bekannten Jojo: alles wieder drauf und noch einiges als Begleitschutz an Kilo mehr – hört das denn nie auf?
Nachdem wir gut 4 Stunden zusammengesessen und gequatscht hatten – fast ausschließlich über LCHF – ging die Kollegin nach Hause und ich saß bzw. lag auf dem Sofa und schwankte, also innerlich natürlich.
Ich setzte mich ran an den PC und googelte was das Zeug hielt, um mehr Infos zu finden und stieß auf das Forum! Hab mich direkt angemeldet, um auch an die nichtöffentlichen Berichte zu gelangen, aber erstmal nur gucken. Ich habe fast die ganze Nacht durch gelesen und am 15.10.2014 hab ich mich entschlossen, dieser Ernährungsform mal die allerallerletzte Chance einzuräumen mich von der Schallmauer 100 kg fernzuhalten!
Mein Lebensmotto heißt von jeher: Ärmel hoch und durch, also tat ich das auch dieses Mal. Ich habe meinen Mann über meinen Entschluss informiert und ihn gebeten, kommentarlos die merkwürdigen Sachen für mich einzukaufen, die ich auf die Einkaufsliste geschrieben hatte, er war ja dran mit einkaufen und ich konnte doch aufgrund meines Fußes nicht. Hat er gemacht und ich habe derweil weiter gelesen, gestaunt, gezweifelt…
„soooo viel fettige Sachen essen? Wenn das mal gut geht!“
… Wochenplan geschrieben, Ernährungstagebuch bei fddb angelegt, im Forum gelesen und vor lauter Aktivität fast das Essen vergessen.
Am Anfang war es für mich total zeitintensiv, mich mit allem auseinanderzusetzen – war ja mal alles anders als ich es bisher kannte:
Aber: ich hatte Zeit ohne Ende, konnte ja eh nix machen.
Es klappte—hipphipphurra!
Ich nahm nicht nur nicht zu, im Gegenteil: von Beginn an rutschte mein Gewicht.
Da ich dem Braten (bzw. mir selber) nicht traute, bin ich täglich auf die Waage gestiegen und mache es auch heute noch. Es motiviert mich, die Ergebnisse zu sehen, aber auch mit den täglichen Schwankungen kann ich gut umgehen. Solange ich weiß, dass ich absolut konform gegessen habe, kann ja nichts schiefgehen.
Und immer, immer konnte ich mir Hilfe holen im besten, freundlichsten Forum, das ich bisher kennengelernt habe! Keine Frage war zu blöd, es wurde schnell geantwortet und geholfen 😉 Es gibt einen Rezeptteil, der sehr hilfreich und umfangreich ist, Unterthemen in allen Lebensbereichen usw. (vielleicht selbst mal im Forum reinschauen?) und das alles absolut kostenlos!
Außerdem habe ich in den zurückliegenden 10 Monaten unfassbar viele Menschen im Forum kennen- und schätzen gelernt, einige davon sogar inzwischen persönlich, denn auch unsere Treffen sind immer wieder eine wunderbare, fröhliche Bereicherung – ich lerne total gerne neue Menschen kennen…
Inzwischen habe ich seit 10 Monaten meine Ernährung umgestellt. Ich esse täglich reichlich und lecker und hatte nicht einen einzigen Tag Hunger! Oder schlechte Laune!
Ich wiege (Stand 15.08.2015) unfassbare 74 kg. Yes!
Ganz schnell habe ich festgestellt, dass diese Form der Ernährung für mich keine neue Diät ist, sondern (hoffentlich) eine lebenslängliche Ernährung. Ich habe nämlich nicht nur immer lecker-satt abgenommen, sondern noch ne Menge anderer positiver Veränderungen als Geschenk bekommen:
Da ich in der vergangenen Zeit so viel Unterstützung im Forum bekommen habe, hoffe ich, dass ich mit meinem Bericht etwas zurückgeben kann an Motivation. Ich werde auf jeden Fall weiter dabeibleiben und schaue mal ganz gelassen und voller Vorfreude auf die nächste Zeit: das wird sicher weiterhin spannend.
Ganz liebe Grüße an euch alle
Erika
Übergewicht, Abnehmen in den Wechseljahren, Gelenkprobleme
Lasst uns die Erfolge feiern, wie sie fallen – ausgiebig und mit viel Glitter. Wenn dir deine Verbesserung und dein Fortschritt viel bedeutet, dann ist das immer eine Fanfare wert, die nicht laut genug sein kann. Genieß das!
Wichtig: Wenn dir manche Namen etwas merkwürdig vorkommen, dann dürfte es daran liegen, dass in den Texten die Namen verwendet wurden, die diese Menschen auch im Forum verwenden. Da kann man sich nämlich selbst ausdenken, wie man heißen möchte. Da sie gleichzeitig zumindest etwas Privatsphäre behalten möchten, bot sich die Verwendung dieses Kunstnamens für die Erfolgsgeschichten an.
Ich bin jedenfalls mittendrin und voll dabei und darum feier ich diese Erfolge mit LCHF mit größter Begeisterung. Lies dich da mal ein, das ist wirklich atemberaubend: