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Kupfer

Klempner und Elektriker schätzen Kupfer als Werkstoff für Wasserrohre und elektrische Leitungen und schon vor über 10.000 Jahren wurde Kupfer, da es weich und somit leicht zu verarbeiten ist, von den Menschen zur Herstellung von Werkzeug und Haushaltsgegenständen genutzt. Sein lateinischer Name Cuprum stammt von der Insel Zypern, wo es als „Aes Cyprium“, dem Erz der Insel Zypern, während der Bronzezeit in großen Mengen gefördert und gehandelt wurde. Die Alchemisten im 1. und 2. Jahrhundert n. Chr. hielten Kupfer für eine Verbindung von Schwefel und Quecksilber und ordneten es dem Planeten Venus, also der Weiblichkeit zu. Das für Kupfer gebräuchliche alchemistische Zeichen ♀ wird noch heute mit „Frau“ assoziiert.

Giftig und doch essentiell!

Auch wenn Kupfer grundsätzlich giftig ist, ist es doch für unseren Körper ein essentielles Spurenelement. Mit 80 – 100 mg ist es nach Eisen und Zink das dritthäufigste Spurenmetall in unserem Körper.[1] Ohne Kupfer könnte unser Körper kein Eisen aufnehmen, der Eiweiß- und Zellstoffwechsel käme zum Erliegen und unsere Nerven würden im wahrsten Sinne des Wortes blank liegen, da Kupfer maßgeblich an der Bildung der Nervenschutzschicht (Myelin) beteiligt ist.

Der Weg durch den Körper

Wir nehmen Kupfer mit der Nahrung vor allem über die Magen- und Dünndarmzellen auf, von dort gelangt es mittels spezieller Transportproteine zuerst in die Leber, wo es gespeichert und vor allem in zahlreiche Enzyme eingebaut wird, die dann zu ihren jeweiligen Einsatzorten weitertransportiert werden. Als Bestandteil des Enzyms „Ferroxidase I“ ist Kupfer, kurz gesagt, u. a. dafür zuständig, Eisen zu transportieren, den wichtigsten Sauerstoffträger unseres Körpers. Ohne Kupfer also kein Eisen und damit keine roten Blutkörperchen und keine Zellatmung.

Überschüssiges Kupfer wird größtenteils über die Galle mit dem Stuhl wieder ausgeschieden, aber auch die Niere trägt mit 2 – 4 % zur Ausscheidung von zu viel Kupfer bei.

Eine gleichzeitige Zufuhr von Vitamin C, bestimmten Aminosäuren und Proteinen sowie Oxalsäure fördert die Aufnahme von Kupfer in unseren Körper, wohingegen zu viele Ballaststoffe, Calcium, Phosphat, Eisen, Zink u. a. die Aufnahme hemmen. Im Fall von Zink und Eisen liegt dies vor allem daran, dass Kupfer sich mit diesen die gleichen Darm-Transportzellen teilen muss – besonders Zink ist hier ein ausgesprochen rücksichtloser Vordrängler![2]

Weichtiere (Muscheln, Schnecken oder Tintenfische) und Gliederfüßer (wie Krebse und Spinnentiere) umgehen die Sache mit eisenbasierten roten Blutkörperchen ganz elegant, indem sie den Sauerstofftransport direkt dem Kupfer anvertrauen und zwar in Form von Hämocyanin, das in Verbindung mit Sauerstoff eine leuchtend blaue Farbe annimmt – bei diesen Tieren ist das blaue Blut also nicht nur sprichwörtlich zu sehen![3]

Kupfer gegen (MRSA-) Keime

Der eingangs erwähnte Klempner schätzt Kupfer für Wasserrohre nicht nur deshalb, weil es leicht formbar ist, sondern vor allem auch wegen seiner antibakteriellen Wirkung. Bereits in geringen Konzentrationen ist Kupfer für viele Mikroorganismen absolut tödlich. Versuche in Kliniken haben gezeigt, dass die Verwendung von kupferbeschichteten Türklinken und Lichtschaltern die gefährlichen MRSA-Keime um über die Hälfte reduzieren kann.[4] Die Kinder- und Jugendstation des Klinikums Niederberg in Velbert hat bereits 2013 alle Türklinken gegen solche aus Kupferlegierungen ausgetauscht.[5]

Mit demselben Prinzip kann man auch Schnittblumen länger frisch halten: Eine Kupfervase oder eine Kupfermünze im Wasser tötet viele Keime ab, die das Blumenwasser faulig machen.

Die Funktionen von Kupfer

  • Aufnahme von Eisen
  • Bildung roter Blutkörperchen
  • Bildung von Bindegewebe
  • Sauerstofftransport
  • Zellatmung
  • Verbesserung der Wundheilung
  • Stärkung des Immunsystems
  • Stärkung und Schutz der Nervenzellen

Symtpome eines Kupfermangels

Ein Kupfer-Mangel kann entstehen bei zu hoher Zufuhr von Ballaststoffen, bestimmten Proteinen und Aminosäuren, Calcium, Phosphat, Zink, Eisen, Molybdän, hochdosierten Gaben von Penicillamin und Magensäureblockern. Aber auch Erkrankungen wie das nephrotische Syndrom, Morbus Wilson und das Menkes-Syndrom behindern die Aufnahme von Kupfer. Die Symptome ähneln zum Teil denen eines Eisen-Mangels:

  • Wachstumsstörungen
  • Störungen des zentralen Nervensystems
  • Blutarmut (Eisenmangelanämie)
  • Osteoporose
  • Pigmentstörungen von Haut und Haaren
  • Magenkrämpfe
  • Durchfälle
  • Leberstörungen

Symtpome eines Kupferüberschusses

Auch wenn eine tägliche Aufnahme von 0,04 g Kupfer für den Menschen noch nicht giftig ist[6], ist ein fortgesetzter Kupfer-Überschuss dennoch nicht ungefährlich – bitte bei Nahrungsergänzungsmitteln die empfohlene Tagesdosis nicht überschreiten! Gerade bei potenziell toxischen Stoffen wie Kupfer gilt: Die Menge macht das Gift.

Ein zu hoher Kupfergehalt im Blutserum kann außerdem entstehen bei Infektionen, bestimmten Tumorarten, Leukämie, Leber- und Nierenerkrankungen, Herzinfarkt, einer krisenhaften Verschlimmerung einer Schilddrüsenüberfunktion, der sogenannten aplastischen Anämie und auch durch die Einnahme von Östrogenen sowie im letzten Drittel der Schwangerschaft. Auch sollte man säurehaltige Getränke und Lebensmittel nicht in Kupfergefäßen lagern, da die Säure das Kupfer aus dem Gefäß löst und dieses sich dann im Lebensmittel anreichert. Ein Kupfer-Überschuss äußert sich, je nach Stärke, durch

  • Bauchkrämpfe
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Leberschäden
  • Zerstörung der roten Blutkörperchen
  • Nierenversagen
  • Koma

Tagesbedarf an Kupfer

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat folgende Richtwerte bezüglich des Tagesbedarfs an Kupfer herausgegeben:[7]

Säuglinge (0 – 4 Monate)                  0,2 – 0,6 mg

Säuglinge (4 – 12 Monate)                0,6 – 0,7 mg

Kinder (1 – 7 Jahre)                           0,5 – 1,0 mg

Kinder (7 – 15 Jahre)                         1,0 – 1,5 mg

Jugendliche und Erwachsene           1,0 – 1,5 mg

Kupfergehalt in LCHF-Lebensmitteln

Die in der Tabelle angegebenen Kupfer-Werte (mg) und die Kohlenhydrat-Werte (g) beziehen sich auf jeweils 100 g des genannten Lebensmittels, frisch und nicht zubereitet.

Lebensmittel

Kupfer mg

KH g

Kalbsleber

5,6

5,6

Hagebutte Konzentrat

4,9

42,4

Auster

4,5

3,9

Pfifferling getrocknet

3,9

2,1

Jakobsmuschel

3,6

0,0

Rinderleber

3,0

6,4

Sonnenblumenkerne

2,3

12,3

Cashewnuss

2,2

25,3

Steinpilz getrocknet

1,6

4,0

Kürbiskerne

1,5

14,2

Sesam

1,5

10,2

Haselnuss

1,3

10,5

Paranuss

1,3

3,5

Schweineleber

1,3

2,6

Pinienkerne

1,0

7,3

Sanddornbeere Konzentrat

1,0

21,8

Mandeln

0,9

3,7

Tintenfisch

0,9

2,4

Walnuss

0,9

10,6

Hummer

0,7

0,0

Kokosraspeln

0,7

6,4

Ricotta

0,7

0,3

Petersilie

0,5

7,4

Champignon

0,4

0,6

Flusskrebs

0,4

1,3

Hühnerleber

0,4

6,0

Leinsamen

0,4

0,0

Pfifferling frisch

0,4

0,2

Brathähnchen

0,3

0,3

Bückling

0,3

0,0

Hering / Makrele / Thunfisch

0,3

0,0

Knoblauch

0,3

28,4

Oliven grün

0,3

1,8

Schwarzwurzel

0,3

1,6

Shrimps

0,3

0,8

Algen

0,2

2,1

Avocado

0,2

0,4

Forelle frisch

0,2

0,0

Forelle geräuchert

0,2

0,0

Kokosmilch

0,2

4,9

Lachs frisch

0,2

0,0

Leberwurst

0,2

1,5

Miesmuschel

0,2

3,9

Mohn frisch

0,2

4,2

Oliven schwarz

0,2

4,9

Parmesan

0,2

0,0

Räucherlachs

0,2

0,0

Scholle

0,2

0,8

Spargel

0,2

1,6

Sprossen

0,2

2,2

Steinbutt

0,2

0,0

Steinpilz frisch

0,2

0,5

Aal geräuchert

0,1

0,0

Aubergine

0,1

2,5

Bleichsellerie

0,1

2,2

Bockwurst

0,1

0,3

Bratwurst

0,1

0,3

Broccoli

0,1

1,9

Brombeere

0,1

2,7

Brunnenkresse

0,1

2,0

Chicorée

0,1

2,3

Eisbein vom Schwein

0,1

1,7

Erdbeeren

0,1

5,5

Feldsalat

0,1

0,7

Fenchel

0,1

2,8

Feta

0,1

0,0

Gorgonzola

0,1

0,0

Grüne Bohnen

0,1

3,2

Gurke

0,1

1,8

Heidelbeere

0,1

7,4

Heilbutt geräuchert

0,1

0,9

Himbeere

0,1

4,8

Hühnerei

0,1

0,7

Johannisbeere rot

0,1

7,3

Johannisbeere schwarz

0,1

10,3

Kaffee

0,1

0,0

Kasseler

0,1

0,9

Knollensellerie

0,1

1,6

Kohlrabi

0,1

3,7

Kresse

0,1

2,0

Kürbis

0,1

4,6

Leberkäse

0,1

0,4

Mangold

0,1

2,9

Mettwurst

0,1

0,2

Möhre

0,1

4,8

Mozzarella

0,1

1,9

Paprika grün

0,1

2,9

Paprika rot

0,1

6,4

Pastinake

0,1

2,0

Porree

0,1

2,5

Putenfleisch mit Haut

0,1

1,3

Radicchio

0,1

1,5

Radieschen

0,1

2,1

Rhabarber

0,1

1,4

Rindfleisch

0,1

0,7

Rosenkohl

0,1

2,2

Rote Beete

0,1

6,1

Salami

0,1

1,9

Sauerkraut

0,1

0,6

Schalotte

0,1

3,3

Schinkenwurst

0,1

0,2

Schnittkäse Vollfett

0,1

0,0

Schnittlauch

0,1

1,6

Schweinefleisch

0,1

0,4

Schweineschinken

0,1

0,9

Spinat

0,1

0,6

Steckrübe

0,1

3,7

Tomate

0,1

2,6

Wassermelone

0,1

8,3

Weichkäse

0,1

0,0

Weinsauerkraut

0,1

0,8

Weiße Rübe

0,1

4,7

Weißwurst

0,1

0,3

Wirsing

0,1

1,7

Zucchini

0,1

2,0

Quellen:

[1] Biesalski HK, Köhrle J, Schümann K: Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe. Georg Thieme Verlag; Stuttgart/New York 2002

[2] Elmadfa I, Leitzmann C: Ernährung des Menschen. Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart; 2004

[3] https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%A4mocyanin

[4] Jens Oliver Bonnet: Kupfer gegen Keime: Erwartungen wurden übertroffen. Asklepios Kliniken Hamburg GmbH, Pressemitteilung vom 16. Juni 2009 beim Informationsdienst Wissenschaft (idw-online.de)

[5] https://www.krankenhaushygiene.de/referate/ba679eab6a91471701b2cbf67f7ef52b.pdf

[6] Tägliche Aufnahme von 0,5 mg/kg unbedenklich laut: A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 102. Auflage. de Gruyter, Berlin 2007

[7] https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/kupfer-mangan-chrom-molybdaen/

Beitragsbild Frau Ameise Andrea Schilken Raulf ein Forum für Leib und Seele

Autorin: Andrea

Frau A.Meise (Andrea) tauchte im April 2016 im LCHF-Forum auf und erfreut uns seitdem nicht nur mit ihrer Anwesenheit, sondern auch mit ihrem erfrischendem Schreibstil. Wir sind gespannt, wo ihre LCHF-Reise sie noch hinführen wird.

Andrea ist Autorin und betreibt zudem ein Schreibbüro für Büroservice aller Art. Ich finde, sie ist eine äußerst fähige Texterin, kann ich nur wärmstens empfehlen!

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