Mehrwegbeutel für Obst und Gemüse

Ich schlendere durch einen der imposant großen ICA MAXI-Supermärkte. Zuhause gehe ich nicht gerne in Supermärkte, finde ich nervig. Aber im Urlaub im Ausland sehe ich mir gerne das typische und andersartige Sortiment gebündelt aus der Nähe an. Gleicht eher einer ausgiebigen Exkursion als einem einfachen Einkauf. Ich erforsche dabei nämlich auch das „Hintendrauf“, also was im Produkt drin ist – von den Inhaltsstoffen bis hin zu den Nährwerten. Vieles gibt es in Deutschland nicht oder in anderer Form. Manches muss ich unbedingt mitnehmen und ausprobieren. Mein Mann scharrt derweil mit den Hufen und ist schon nach nur 1 Stunde reichlich genervt… Tse.

Irgendwann komme ich in der Abteilung für Obst und Gemüse an. Eine der Abteilungen, die meinen LCHF-Einkaufswagen zu einem großen Teil füllt! Ich liebe Gemüse und Kräuter und Pilze. Da lässt es sich mit LCHF besonders gut leben, gerade wenn man zufällig unsere Liste über kohlenhydratarme Sorten ausgedruckt in der Tasche – oder noch besser – im Kopf bereits gespeichert hat.

An einer der Wände der Abteilung ein Display mit mir bis dahin unbekannten Objekten:

Mehrwegbeutel für Obst und Gemüse!

ZACK – das Produkt schlug bei mir sofort im Herzen ein. Was für eine geniale Idee!

Damit du meine Begeisterung ein bisschen besser nachvollziehen kannst, erkläre ich jetzt erst einmal, worum es geht.

Mehrwegbeutel für Obst und Gemüse

Was sind das für Beutel?

Es handelt sich um Netze unterschiedlicher Größe, in die ich lose verkäufliche Obst- und Gemüsesorten verpacken kann. Sie sehen aus wie Wäschenetze – das Material sieht aus wie das von altmodischen Gardinen (Stores). Verschlossen werden sie mit Zugband – wobei der kleinste Beutel zusätzlich einen Stopper hat. Das ist für das Verstauen praktisch – dazu mehr weiter unten.

An der Seite ist ein Stoffeckchen angebracht. Das ähnelt wiedrum Waschanweisungszettels an Kleidungsstücken. Sehr praktisch, denn darauf kann ich die Preisschilder kleben, die die Obst- und Gemüsewaagen in vielen Supermärkten immer noch ausspucken.

Die Beutel sind bei 40°C waschbar. Verschmutzt? Waschen, auseinandergezogen trocknen lassen, wiederverwenden.

In besagtem schwedischen Supermarkt gibt es diese Mehrwegbeutel für Obst und Gemüse im 5er Pack:

  • 2 Beutel à 9 Liter Fassungsvermögen – Maße: 33 cm x 40 cm
  • 2 Beutel à 6 Liter Fassungsvermögen – Maße: 28 m x 30 cm
  • 1 Beutel mit 1,5 Liter Fassungsvermögen – Maße: 15 cm x 17 cm (für die kleinen Dinge des Lebens)

Der Hersteller der Netze ist Carrinet, die haben auch noch anderen schönen Kram rund ums Einkaufen – das ist die Webseite dazu: Carrinet.se

Warum sind diese Dinger eine richtig gute Idee?

Durch den Einsatz der wiederverwendbaren Mehrzweckbeutel spare ich mir diese dünnen Flattertütchen aus Plastik, die derzeit im Supermarkt üblicherweise als Verpackung angeboten werden. Das wiederum spart Plastikmüll. Denn egal, wie dünn und leicht diese Plastiktüten erscheinen mögen: Ich habe irgendwo gelesen, dass wir derzeit PRO KOPF und PRO JAHR circa 1 KILO davon verbrauchen. Nur um eben mal schnell unseren Einkauf verpackt bis nach Hause zu bringen. Und was machen wir dort dann? Genau, wir packen unser Obst und Gemüse aus und werfen die blöden Flatterbeutelchen einfach weg.

Dass Plastik immer mehr zu einem großen Problem für unsere Umwelt wird, macht mir echt Sorgen. Immer öfter werden Berichte von im Meer treibenden Plastikinseln gezeigt (dieser Link ist nur ein zufällig gegoogeltes Beispiel). Hier gibt es auch eine PDF von Greenpeace auf Englisch zum Thema: Plastic Debris in the World`s Oceans

Nicht nur Tiere verenden, wir zerstören unsere Umwelt dabei direkt mit. Und mit der Umwelt uns selbst auch, oder? Ich finde nicht, dass wir die Verantwortung dafür nur auf die GROSSEN schieben können – die produzierenden Konzerne oder die Regierungen, oder was weiß ich. Wir sind ALLE in der Verantwortung! Mag ja sein, dass der einzelne nicht die ganze Welt verändern kann, aber wenn wir als einzelne darauf achten, dann ist das in der Summe durchaus eine imposante Verbesserung.

Ich möchte nicht die Hände in den Schoß legen. Ich möchte tun, was ICH tun kann!

Wiederverwendung von Plastikmüll aus den Meeren – ein weiterer Ansatz

Die Ansätze, diese furchtbaren „Plastikinseln“ aus dem Meer zu fischen und daraus im Sinne der Nachhaltigkeit neue Produkte herzustellen, finde ich total toll. Sehr sinnvoll. Aber parallel wäre es noch sinnvoller, etwas direkt von Zuhause aus und in unserer Gegend zum Naturschutz beizutragen. Wir können sehr wohl helfen, dass Ressourcen geschont werden und unnötigen Müll vermeiden. Frei nach dem Motto: Kleinvieh macht auch Mist!

Die dünnen Tütchen lassen sich vermeiden

Ich versuche schon alternativ, mein Gemüse einfach nicht mehr separat zu verpacken. Bei größeren Dingen, wie Salaten, Kohlköpfen und Gurken, geht das auch problemlos. Aber was mache ich mit losen Cocktailtomaten, mit kleinen Pilzen etc.? Die fallen mir doch durch die Gitter des Einkaufswagens. Und wo klebe ich das ausgedruckte Preisschild hin? Jedesmal gibt es da mit mir selbst Theater, weil der blöde Zettel nicht auf der unebenen Knoblauchknolle haften bleiben möchte.

Ja, ich könnte mir für diese Zwecke einen Korb in den Einkaufswagen stellen – aber das nimmt wiederum im Zweifel recht viel Platz im Wagen weg. (Und es löst mein Problem mit dem selbstklebenden Preisschild auf der Knoblauchknolle nicht).

Außerdem gebe ich freimütig zu, dass ich manchmal hoch unorganisiert bin. Wenn ich im Alltag durch die Gegend haste, vergesse ich gerne, Körbe im Auto mit mir zu führen. Und selbst wenn ich daran denke: Wie oft stehe ich dann im Supermarkt und habe den Korb im Auto vergessen? Körbe sind eben einfach nicht klein. Körbe kann ich nicht ins Seitenfach meiner Handtasche stecken, auch wenn die wiederum wirklich voluminös ist.

Mit den Netzen? Kein Problem. Hier habe ich einfach alle Netze in das kleinste Netz gesteckt. Passt immer, ist lose nur minimal größer als 2 Fäuste, zusammengedrückt 1 Faust (wenn ich jetzt ein Maß angeben soll, mir fällt nichts Besseres ein).

Die Netze im Praxistest

Ich habe die Netze schon im Bauernladen, aber auch im lokalen Supermarkt verwendet. Hervorragend! Denn wenn die Lebensmittel in diesen Netzen verpackt sind, fühlt es sich für mich gleich irgendwie sauberer an. Sie lassen sich gut verschließen und greifen. Außerdem reißen sie im Gegensatz zu ihren flatterhaften Plastikkollegen nicht bei etwas rustikalerem Zugriff.

Und: Man kann sich der Aufmerksamkeit der Miteinkäufer und Kassierer absolut sicher sein. Ich wurde jedesmal auf die Beutel angesprochen und alle sind begeistert von dieser Idee. <3.

Der Wermutstropfen an diesen gekauften Netzen…

  1. Die Netze, die ich aktuell zum Verlosen hier liegen habe, wurden in China hergestellt. Nein, ich habe nichts gegen China. Aber ich begrüße es, wenn die Dinge um mich herum in Deutschland oder zumindest in Europa hergestellt werden.
  2. Nicht von der Hand zu weisen ist der Einwand, dass ja für diese Netze neues Plastik verwendet wird. Das stört mich tatsächlich. Das ist ein Wermutstropfen. Aber umso wichtiger, die Netze auch regelmäßig und lange zu verwenden. Im nächsten Abschnitt habe ich aber unter anderem auch Alternativen zu neu gekauften Netzen abgelegt.

Wo bekomme ich an solche Mehrwegbeutel für Obst und Gemüse?

Okay, nicht jeder wohnt in Schweden oder fährt demnächst dorthin. Aber es gibt Alternativen, habe ich herausgefunden.

Alternative 1 – Netze kaufen in Deutschland

Neulich im Alnatura Supermarkt. Ich erforsche Produkte, während der Mann schon mit den Hufen scharrt… Ja, das passiert auch in Deutschland. In der Obst- und Gemüseabteilung erspähe ich etwas Tolles… Wie die Bilder sich doch gleichen, nicht wahr?

Ja, Alnatura bietet auch solche Mehrwegnetze für Obst und Gemüse an. Jedenfalls im Moment.

Alternative 2 – selbst nähen!

Neulich auf Pinterest… Ich schnüffele mich durch die Pinnwände. Der Mann hat Glück, er ist nicht da… Da finde ich diesen Link mit Bastelanleitung, den ich sofort auf meinem LCHF.de-Pinterest-Account gepinnt hab: Smarticular – Obst- und Gemüsebeutel statt Plastiktüte. Ansonsten einfach selbst googlen. Was mir an dieser Alternative besonders gut gefällt: Es lassen sich bereits vorhandene Materialien recyceln bzw. wiederverwenden. Materialien wie z.B. Omas und Opas Gardine, die sonst vielleicht einfach im Müll gelandet wäre. Auf die Idee, dass man Netze auch selbst machen kann, hat mich übrigens LCHF-Forenmitglied Kathy gebracht. Darum hab ich gesucht. Danke dafür!

Alternative 3 – Low Budget bzw. „Zack fertig!“

Sie haben bereits Stoffbeutel für Einkäufe? Dann nehmen Sie doch die. Da kann man auch den Wiegezettel mit dem Preis drauf kleben.

Mögliche Nachteile:

  • Stoffbeutel sind nicht transparent. Da werden Sie an der Kasse den Beutel wahrscheinlich öffnen müssen und den Inhalt zeigen. Der Supermarkt möchte vielleicht wissen, ob wirklich im Beutel steckt, was außen auf dem Preisschild vermerkt ist. Aber… einfach die Situation veratmen und gut ist.
  • Stoffbeutel wiegen mehr. Also besser die Waren ohne Beutel abwiegen und anschließend verpacken.
  • Außerdem sind sie groß. Für eine Knoblauchknolle ist so ein Beutel schlicht etwas zu viel…

Alternative 4 – Wäschenetze

Liegt durch die Ähnlichkeit ziemlich auf der Hand: Warum nicht einfach handelsübliche Wäschenetze nehmen? Die gibt es sogar mit Reißverschluss, wenn man das gerne möchte. Was ich nicht weiß: Sind die für Lebensmittel geeignet? Aber warum sollten sie das nicht sein? Keine Ahnung.

Alternative 5 – So einen Schnickschnack brauche ich nicht

Wie schon oben angesprochen kannst du ebenso gut einfach einen Korb verwenden oder die Ware ohne Verpackung in den Einkaufswagen legen.

Beitragsbild Natürlich LCHF leben - dreifarbiges Herz mit entsprechendem Schriftzug

Wenn LCHF für dich irgendwann mehr als nur eine andere Ernährungsform mit sehr wenigen Kohlenhydraten und viel Fett ist, wirst du merken, dass sich langsam, aber sicher, dein Lebensstil im Ganzen ändert.

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Die Autorin: Annika

Ich bin nicht nur die Besitzerin dieser Webseite und ein LCHF-Nerd, sondern seit 2010 auch noch Trainerin für diverse Sportkurse,

Es macht mir unendlich Spaß, mit und für andere zu trainieren. Mein Bandbreite reicht von Pilates, Stretching und Rückentraining hin zu Bodystyling, HIIT (Tabata) und Bauch-Beine-Po. Mit dabei Menschen aller Geschlechter von ca. 16 bis 86. Neben der Standard-C-Lizenz vom DOSB habe ich auch noch die B-Lizenzen Prävention für die Bereiche Haltung und Bewegung (HuB) sowie Herz-Kreislauf-Systeme (HKS). Schön abgerundet mit diversen Fort- und Weiterbildungen.

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