Nachdem wir schon unsere Beweglichkeit und unsere Kraft getestet haben, widmen wir uns heute mit dem Selbsttest Koordination dem nächsten Fitnessfaktor.
Die eigene Koordination zu testen ist nicht ganz einfach. Sie ist untrennbar mit den anderen Komponenten wie Kraft und Beweglichkeit verbunden.
Manches ist im Internet schon sehr gut formuliert, da zitieren wir das doch einfach:
Koordination ist das harmonische Zusammenwirken von Sinnesorganen, peripherem und zentralem Nervensystem sowie der Skelettmuskulatur; sie soll bewirken, dass die Impulse innerhalb eines Bewegungsablaufs zeitlich, stärke- und umfangmäßig aufeinander abgestimmt die entsprechenden Muskeln erreichen. (Quelle: sportunterricht.de)
Eine gute Koordination lässt dich deine Bewegungen ökonomisch und harmonisch steuern. Für geschmeidige Bewegungsabläufe müssen die Muskeln und die Sinnesorgane wie ein perfektes Team miteinander arbeiten – leider können sie sich untereinander nicht großartig absprechen. Daher übernimmt das Gehirn die Arbeit als Vermittlungsstelle und sorgt dafür, dass die Nervenbahnen die Impulse so senden, dass die Abläufe in Muskeln und Sinnesorganen untereinander möglichst perfekt funktionieren.
Du kannst noch so beweglich sein oder noch so starke Muskeln haben: Ohne Koordination sind Bewegungen anstrengend, da deine Muskeln nicht miteinander arbeiten, sondern zum Teil gegeneinander. Unkoordinierte Bewegungen sind außerdem gefährlich, da durch die unsaubere Ausführung Gelenke und Bänder belastet werden, außerdem sehen sie reichlich plump aus. Nicht zuletzt ist eine gute Koordination eine wichtige Sturzprophylaxe, besonders im höheren Alter.
Als Kind hast du höchstwahrscheinlich deine Koordination regelmäßig richtig herausgefordert. Ob mit Ballspielen, Seilspringen, Balancieren oder dem guten alten „Hüpfekästchen“. Da die meisten irgendwann nicht mehr so viel spielen, wie in der Kindheit, senkt sich damit auch die Häufigkeit der frischen Impulse für die Koordination.
Mit Koordinationsübungen wird dein Körper geschmeidig, auch wenn man diese Gelenkeigenschaft doch eher dem Punkt Beweglichkeit zuordnen würde. Dein Hirn ist jetzt aber mit der Ausführung einer Bewegungsabfolge beschäftigt, du natürlich auch – und so hat keiner von euch Zeit, zu überlegen, wie viel Kraft oder Beweglichkeit jetzt benötigt wird.
Du brauchst also eine kleine Choreografie, die dein Körper ausführen soll, die durch entsprechende Übungen trainiert und verinnerlicht wird.
Die wohl absolut einfachste Koordinationsübungen ist:
Leg dir eine Schnur auf den Boden und laufe darauf entlang. Es tut natürlich auch eine Fliesenfuge oder so. Lauf eine bestimmte Strecke darauf vorwärts. Und dann rückwärts!
Funktioniert gut? Na, dann schauen wir doch mal, wie es mit den anderen Koordinationsübungen in unserem Test aussieht.
Es geht an eine Treppe, die gerade und nicht ungewöhnlich steil ist (auf gar keinen Fall eine Wendeltreppe), mit stabilen, breiten Stufen und sicherem Geländer. Von dieser Treppe verwendest du maximal 7 Stufen nach oben (und wieder herunter).
Natürlich kann man das auch auf einem Hocker oder Stepbrett ausführen, auch wenn mehrere Stufen hilfreich sind, um auf einen harmonischen Bewegungsablauf hin zu arbeiten.
Du trägst auf jeden Fall feste Sportschuhe oder bist barfuß. Socken, Stöckelschuhe sowie ähnlich Leichtsinniges sind verboten! Falls du barfuß bist, hast du dir die Füße natürlich nicht gerade erst eingecremt…
Stell dich seitlich hin, mit dem Gesicht zum Geländer und steig die Treppe hoch. SEITLICH!
Der Fuß, der näher an der nächsthöheren Treppenstufe ist, wird immer HINTER dem anderen eine Stufe weiter nach oben gesetzt.
Zeichne dir ein Hüpfekästchen auf den Boden. Falls du ein anderes Hüpfspiel dieser Art kennst, kannst du dir natürlich alternativ auch das aufzeichnen.
Und los geht es! Hoppshoppshopps.
Na, wie lange ist das her?
Du willst mehr? Wann hast du das letzte Mal Gummitwist gehüpft? Dafür brauchst du wohl idealerweise noch Mithüpfer.
Für die dritte Übung brauchst du zwei Bälle. Allerdings kann man sich hier auch prima mit einem runden Gemüse behelfen, ich selbst nehme gerne Paprika.
Suche dir eine kleine, freie Strecke, frei von Stolperfallen.
Nimm deine Bälle, deine Paprikas und wirf sie im Laufen ein wenig vor dich hin. Werfen, fangen, werfen, fangen… Ob nun mit einem oder zwei Gegenständen, was dir Spaß macht. Wirf von einer Hand in die andere, verwende mal nur die eine Hand, dann die andere – oder mach die Bewegung mit beiden Händen gleichzeitig.
Oder stell dich hin, wirf und fang den Ball mit einer Hand und die andere Hand schneidet in einem geeigneten Moment (nämlich wenn der Ball nicht die Bahn kreuzt) horizontal oder schräg durch die Luft.
Kleine Extraschikane: Im Stand geht das natürlich auch einbeinig.
Steigerungsmöglichkeit: Wenn du das mit mehr als zwei Bällen oder Paprikas kannst: Wow! Nur zu. Feel free…
Kein Knoten in Armen oder Beinen? Oder nur kleinere Verwirrungen? Aber auch wenn es dir wirklich schwer gefallen ist, den anerkennenden Schulterklopfer hast du dir redlich verdient.
Arbeite weiter an deiner Koordination, werde spielerisch fit und hab Spaß! Es gibt so tolle Koordinationsübungen, da kannst du sehr kreativ werden. Du könntest auch:
Bewegung kann so herrlich und wohltuend sein!
Fass Mut. Lös deine persönliche Bremse. Tritt dein „Ich kann das aber nicht“ in die Tonne. Hol dich aus den Startlöchern. Mach dich locker. Geh auf Entdeckungsreise.
Du hast viel mehr drauf als du dir zutraust. Entdeck dich selbst. Spür deinen Körper. Sei stolz! Freu dich von Mal zu Mal über Fortschritte.
Wir zeigen dir das WIE und feuern dich frenetisch an!
Katharina Nicolai ist ein Tausendsassa, immer in Bewegung! Ob nun als Moderatorin in unserem Forum, als Mama einer kleinen, bezaubernden Tochter oder als Physiotherapeutin mit eigener Privatpraxis, spezialisiert auf Schmerzpatienten und stark Übergewichtige – Kathi ist mit Herz und Seele dabei.
Für LCHF.de schreibt sie die Kolumne Mach es!, um Anfängern und Wiedereinsteigern, die durch LCHF ihre Lust an Bewegung gefunden bzw. wiederentdeckt haben, professionell an die Hand zu nehmen.