In dieser Woche betreiben wir zur Abwechslung mal echtes Tellertuning! Denn heute möchte ich euch mal ein paar Ideen liefern, wie ihr langweilige Gerichte mit der Zugabe von Saucen und Dips aufmotzen könnt.
An sensibleren Tagen ödet einen das Essen auf dem Teller einfach an, oder? Es verlangt nach Abwechslung, dem gewissen Etwas, das aus einer schnöden Mahlzeit eine wahre Gaumenfreude macht. Glücklicherweise haben wir LCHFler den unfassbaren Vorteil, reichhaltige Produkte wie Crème Fraiche, Sahne, verschiedene Öle und Fette, Mascarpone und diverse Käsesorten zu unserer freien Verfügung zu haben. Und lasst euch gesagt sein: damit geht so einiges!
Wie traurig für diejenigen, die sich jedes Gramm Fett von den Lippen absparen, denn eigentlich sparen sie damit nicht nur an zufriedenstellendem Sattgefühl, sondern auch an bombigen Geschmack. Aber es ist und bleibt eine persönliche Einstellung und Entscheidung, alles andere wäre ungünstig. Es gibt nun einmal nicht DIE Ernährung für alle.
Folgende Saucen und Dips habe ich in dieser Woche für euch im Repertoire für perfektes LCHF Tellertuning (natürlich nicht einem Wochentag zugeordnet, wie sonst):
Tipp: In Klammern hinter dem Saucennamen hab ich extra für euch einen Hinweis notiert, ob die aufgelisteten Saucen und Dips eher kalt oder warm (oder „sowohl – als auch“) gegessen werden können. Wobei das wie immer auch eine Frage der persönlichen Präferenz ist.
Selbstverständlich bekommt ihr ein Fleißsternchen, wenn ihr die selbst macht, aber eine meiner Lieblingssaucen ist ganz klar die superschnelle, gefälschte Hollandaise von Annika (alias Sudda Sudda im Forum). Kein Gehampel über dem Wasserbad, kein Ei, das aus Versehen stockt und ausflockt, sondern eine blitzschnelle, cremige Sauce, die bombig schmeckt. Sie passt perfekt zu diversen Gemüsesorten, aber auch zu Fleisch und Fisch.
Mit ein paar Kräutern könnt ihr den Geschmack variieren und auf euer Gericht anpassen. Gebt etwas Senf hinzu oder auch mal Sambal Oelek und schon habt ihr wieder eine tolle neue Variante, die euren Speiseplan bereichert. Tellertuning kann so einfach sein!
Senfsauce passt hervorragend zu Fisch und Krustentieren.
Für meine Senfsauce schwitze ich 1-2 Schalotten in etwas Butter an, lösche sie mit Sahne ab und rühre 2-3 gehäufte Teelöffel Senf hinein. (Das ist einfach Geschmackssache. Manch einer liebt den Senfgeschmack, andere mögen ihn lieber dezent.) Das Ganze lasse ich vor sich hin köcheln, bis die Sauce cremig ist. Dann schmecke ich sie mit Salz und Pfeffer ab.
Fertig.
Es muss nichts gebunden oder angedickt werden, durch das Einköcheln wird die Sauce sämig genug.
Meine Kräutersauce bereite ich fast genau so zu wie die Senfsauce. Erst werden Zwiebelchen angeschwitzt, mit Sahne abgelöscht und dann kommen die Kräuter hinzu. Für Fischgerichte mag ich Dill, für Gemüse- und Fleischgerichte liebe ich Petersilie in der Sauce. Auch hier gilt: erlaubt ist, was schmeckt!
Ob ihr frische oder TK-Kräuter nehmt, das bleibt euch überlassen. Ich finde die TK-Variante super, wenn es wirklich schnell gehen muss.
Eines der Highlights bei LCHF, oder? Endlich ohne Reue Mayonnaise essen „dürfen“! So ein Klecks Mayo, der wertet ein Gericht blitzschnell auf – geschmacklich und auch vom Fettgehalt her.
Mayonnaise mache ich immer blitzschnell mit dem Pürierstab selbst. Dazu nehme ich:
Ich schlage das Ei in ein hohes Gefäß, dann gebe ich den Senf, den Essig und die Gewürze hinzu. Als letztes gieße ich das Öl dazu. Das mache ich recht vorsichtig, damit sich die anderen Zutaten noch nicht mit dem Öl vermischen.
Nun gehe ich vorsichtig mit dem Pürierstab auf den Boden des Gefäßes und schalte ihn ein. Nach ein paar Sekunden fangen die Zutaten an, sich zu verbinden. Nun könnt ihr den Pürierstab ganz langsam hochziehen – so verbindet sich das restliche Öl auch mit den Zutaten und ihr bekommt eine cremige Mayo!
Übrigens schadet es der Mayonnaise auch nicht, wenn ihr den Pürierstab hinterher auf und ab bewegt. Das mache ich so, wenn sich noch ein kleiner Ölfilm oben drauf befindet.
Das Ei könnt ihr übrigens direkt aus dem Kühlschrank nehmen und die anderen Komponenten einfach aus dem Küchenschrank. Es ist völlig egal, ob die Zutaten alle die gleiche Temperatur haben, oder nicht. So steht einer spontanen Mayo-Session nichts im Wege!
Ein weiteres ausführliches Rezept dazu mit weiteren kleinen Hinweisen und Tipps hat Annika HIER abgelegt. Wen wundert es, schließlich ist Mayonnaise ein wahres Basisrezept bei LCHF!
Als Basis nehme ich hier die gerade beschriebene Mayonnaise und ergänze sie um ein paar fein gewürfelte, saure Gurken und Kräuter. Wer mag kann noch klein geschnittene, hart gekochte Eier unterheben. Etwas fein gehackte Kapern wäre auch denkbar.
Passt perfekt zu kaltem bzw. lauwarmem Rindfleisch!
Ich liebe scharfe Saucen! Gerade im Sommer zu Grillfleisch, aber auch zu anderen Gerichten ist so ein feuriges Sößchen nicht zu verachten.
Besonders gerne mache ich die Lizard Sauce, die ich auf dieser Seite entdeckt habe.
Meine Version fällt so aus:
Zuerst gebe ich die längs aufgeschlitzten Chilischoten in eine heiße, fettfreie Pfanne und röste sie an, bis sie anfangen braun zu werden. Dann lösche ich mit dem Wasser ab und lasse die Schoten eine Weile darin köcheln.
In der Zwischenzeit würfle ich die Zwiebel, die Möhre, den Sellerie und die Paprika und schäle den Knoblauch. Nun nehme ich die Chilis aus der Pfanne und gebe sie in ein hohes Gefäß. Das Wasser fange ich separat auf.
In die noch heiße Pfanne gebe ich das Kokosöl und röste darin das Gemüse an, bis es einen schönen, goldenen Farbton hat. Nun kommen die Gewürze mit in die Pfanne und werden gut mit dem Gemüse vermischt, bis die Gewürze richtig aromatisch duften. Das dauert nicht lange. So etwa 30 Sekunden bis 1 Minute.
Jetzt gebe ich das Gemüse zu den Chilischoten hinzu und schütte etwa die Hälfte des aufgefangenen Wassers dazu. Auch der Zitronensaft und der Essig kommen nun in den Mixbecher und alles wird mit einem Pürierstab zerkleinert. Püriert einfach so lange, bis euch die Konsistenz gefällt, und gebt bei Bedarf noch mehr von dem Chili-Wasser hinzu. Wenn ihr wenig Wasser ergänzt, habt ihr einen etwas festeren Dip, wenn ihr mehr dazu gebt, wird es eher eine Sauce.
Die „Lizard Sauce“ schmeckt am besten, wenn sie mindestens einen Tag durchziehen konnte, aber auch frisch ist sie ein Genuss. Gebt ihr dann aber trotzdem ein paar Minuten Zeit, damit sich die Aromen zumindest ausreichend entfalten können.
Baba Ghanoush ist eine Auberginencreme aus der arabischen Küche. Ich habe sie in einem libanesischen Restaurant kennengelernt und finde sie einfach köstlich.
Sie passt hervorragend zu Fisch und Fleisch. Annika hat das Rezept dazu HIER abgelegt – bei ihr ist Baba Ghanoush übrigens ein Standard-Dip beim Grillen!
Zu Gyros, Grillfleisch und Gemüse ein echter Knaller: Tsatsiki
Wenn die Frikadelle mal etwas fade geraten ist, geben wir einfach einen Klecks der Knoblauchsauce hinzu und schon freuen sich unsere Geschmacksknospen.
Eine Sauce, die vielseitig einsetzbar und leicht herzustellen ist: eine Specksauce! (Da läuft einem doch direkt das Wasser im Mund zusammen, oder?)
Das Rezept habe ich im Forum gefunden und kann es uneingeschränkt ans Herz legen.
Fetadip ist einer meiner liebsten Dips überhaupt, darum ist das Rezept im Forum, das hinter dem Link liegt, von mir.
Ich stippe gerne Rohkost hinein oder streiche den Dip großzügig auf gegrilltes Fleisch. Zusammen mit Oliven überkommt einen beim Verzehr direkt ein wenig Urlaubsfeeling.
Eine Sauce, die so leicht und schnell herzustellen ist, dass man das kaum noch „Kochen“ nennen kann.
Ihr nehmt für 4 Portionen Sauce:
Vermischt die Zutaten in einer mikrowellengeeigneten Schüssel. Erhitzt das Ganze bei 1000 Watt für etwa 30 Sekunden und rührt gut um. Gebt die Schüssel noch einmal für 30 Sekunden in die Mikrowelle.
Es kann sein, dass sich die Zutaten ein wenig trennen, rührt einfach so lange bis ihr wieder eine homogene Masse habt. Serviert die Sauce sofort.
Sie passt super zu Zucchininudeln, Ofengemüse und als Topping für „langweiligen“ Blumenkohl oder Brokkoli. Ich kann mir vorstellen, dass man sie auch prima auf dem Herd herstellen kann – nur falls ihr keine Mikrowelle benutzen wollt!
Eine Gorgonzola-Sahne-Sauce, wie Annika in diesem Rezept beschrieben hat, ist ein echter, superknallender Gaumenschmaus. Sie passt perfekt zu Fleisch, aber auch zu Zucchininudeln und Gemüse!
Dieser Avocado-Dip ist eine köstliche Ergänzung zu verschiedensten Mahlzeiten. Ob Fleisch, Fisch, Gemüse oder auch Eierspeisen – sie alle können mit etwas Guacamole aufgemotzt werden.
Schnell gemacht und immer wieder gut. Ich mag das auch als Aufstrich auf dem Kia Knäcke!
Fast hätte ich den LCHF-Klassiker schlechthin vergessen – die Kräuterbutter!
Kräuterbutter an sich ist als Tellertuning so wandelbar und vielseitig, dass man wahrscheinlich ein eigenes Kräuterbutter-Kochbuch herausgeben könnte. Wie wäre es zum Beispiel mit den Ideen auf unserer Seite LCHF dazu: Kräuterbutter Rezepte!
Ihr seht dort, der Phantasie sind beinahe keine Grenzen gesetzt! Würzt und experimentiert nach euren Vorlieben! Ich mag zum Beispiel auch „Currybutter“ sehr gerne. Das ist genauso einfach, wie es klingt: Butter, Curry, Salz und etwas Chili vermischen – fertig!
Ihr könnt da kaum was falsch machen und trotzdem habt ihr eine perfekte Zutat griffbereit, die jedem Essen den berühmten letzten Pfiff geben kann!
Habt ihr auch Saucen und Dips, die bei euch nicht fehlen dürfen? Dann teilt sie mir doch mal mit.
Falls ihr enttäuscht seid, dass es diese Woche keinen richtigen Mahlzeitenplan gibt: Nicht traurig sein, nächste Woche geht es normal weiter. Bis dahin wär es doch eine super Idee, noch einmal durch die Tellerspione zu schmökern, die sich hier bereits so angesammelt haben.
Dann bleibt mir nun nur noch zu sagen:
Haut rein! ♥
Was soll ich kochen? Was soll für nächste Woche auf den Mahlzeitenplan? Diese Fragen kennt wahrscheinlich jede*r, nicht nur die LCHFler.
Mit den LCHF Tellerspione wollen wir Abhilfe schaffen – gebündelte Inspiration in Form von Mahlzeitenpläne für jeweils eine Woche oder einem Menü. Manchmal gibt es auch interessante Sonderthemen, wie z.B. Frühstück oder vegetarische LCHF Essenspläne oder welche, die ganz ohne Milchprodukte auskommen. Dafür hat Frau Yu fremde Teller ausspioniert, neue Rezepte getestet und in diese netten Texte verpackt.
In den Plänen werden keine Mengen vorgegeben, sie sollen nur inspirieren, nicht regulieren. Wir sind bunt und unterschiedlich, wie das Leben – und das ist auch genau richtig so!
Christina ist nicht nur im Forum als „Frau Yu“ bekannt, auch als Bloggerin hat sie viele begeisterte Leser, die sie auf ihrem Weg zum Zielgewicht begleiten und anfeuern. Seit Juni 2016 verstärkt sie uns auch als tatkräftige Moderatorin im LCHF-Forum.
Auf LCHF.de schreibt sie über dies und das, was sie bewegt – eine Frau mit Tiefgang!
Darüber hinaus ist sie federführend in unserer Serie „Frau Yubabas Teller-Spione“, eine Serie für alle, die bei LCHF ein wenig Inspiration für den eigenen Teller brauchen.